28.05.2023, 15:26
Allgemeines
Schönen guten Tag. Die Ausweispapiere, bitte!
Name: Sahira Eleonora Bint Alarab Almajnun Abdullah Alhazred
ساحرة إليونورا بنت العرب المخنون عبدالله الحظرد
Wesens- oder Menschenart: Hexe
Alter / Geburtsdatum: 26 / 22.04.1991
Aussehen / besondere körperliche Merkmale:
Eleonora ist 1,68m groß und fragil gebaut. Ihre Haut hat trotz ihrer arabischen Herkunft einen eher hellen Teint. Ihre braunen Haare trägt sie mittellang und offen. Ihr Gesicht wirkt scharfkantig und in ihren braunen Augen sieht man, daß sie deutlich mehr erlebt hat, als die meisten in ihrem Alter. An Bauch und der Innenseite ihrer Oberschenkel, sowie ihren Waden sind Narben aus Brand- und Schnittverletzungen zu erkennen. Dabei scheinen gerade die Brandnarben seltsame verschlungene Muster zu bilden, die für den Betrachter im einen Moment wie Schrift wirken, um im nächsten wieder wie zufällige Spiralen und Sprenkler auszusehen. Auf ihrem unteren Rücken, ist ein weiteres verschlungenes Muster zu sehen. Es hat eine dunkelrote Farbe und hat ungefähr einen Durchmesser von fünf bis zehn Zentimeter. Es besteht aus ineinander verwobenen Kreisen arabischer Schrift. Entgegen dem ersten Anschein ist es kein Tattoo, sondern hat seinen Ursprung in einem magischen Versuch von Eleonoras Vater. Ein schmerzhafter Versuch an den dieses Siegel eine stete Erinnerung darstellt.
Ihr Kleidungsstil geht eher hin zu weiten Gewändern oder Kleidern, die möglichst viel Haut bedecken. Zum einen, um die Narben zu verbergen, wie ihr Vater es ihr eingebläut hat, und zum anderen aus Gewohnheit zum Schutz vor der arabischen Sonne.
Persönlichkeit
Auch, wenn man vielen Leuten den Mangel dieser unterstellt – wir alle haben eine!
Eigenschaften:
Sie wirkt sehr erwachsen für ihr Alter. Eleonora hat es sich zur Gewohnheit gemacht, Fremde auf Abstand zu halten. Etwas das sie von ihrem Vater gelernt hat. Dadurch wirkt sie sehr distanziert und kühl, wenn sie irgendwo tief drinnen ein kleines Mädchen ist, daß gerne hilft und am liebsten die Schmerzen der Welt wegnehmen will. Sie ist genügsam und würde niemals sich mehr nehmen als unbedingt notwendig, oder gar darum bitten. Verschwenderische Grundtendenzen hat ihr Vater ihr schon früh ausgetrieben. Schließlich sollte man erstmal leisten, bevor man irgendwas im Leben bekam. Dadurch ist sie auch gut darin zu lernen und Fleißaufgaben, oder auch stupide Aufgaben, auszuführen. Sie hat eine riesige Angst vor der Dunkelheit und lauten Geräuschen, wie Donnern oder dergleichen. Ersteres geboren aus langen Nächten in der Wüste, für die sie ihr Vater mit unterschiedlichsten Drogen und Tränken ‘vorbereitet’ hatte. Letzteres durch die Jahre des Krieges. Bedeutete fernes Donnern doch oft, daß der Tod erneut aus dem Himmel fallen würde.
In gefährlichen Situationen neigt sie zu Automatismus. Ihr Verstand versucht sie von der Realität zu lösen und sich auf kleine Bereiche zu konzentrieren, die sie versteht und mit denen sie umgehen kann. So kann sie mitten im Artilleriedonner einen Verwundeten versorgen, aber zugleich würde sie von einem Beobachter als Traumwandlerin beschrieben werden, die nicht wirklich in der Realität verweilt. Was sie selber in Gefahr bringt.
Außerdem hat sie gelernt zu gehorchen, gerade ältere Männer oder andere Hexer oder Hexen sind für sie unbedingte Autoritäten. Sie würde eine Entscheidung von jemandem, den oder die sie als eine solche Autorität sieht, niemals in Frage stellen. Die junge Syrerin hat es gemeistert sich selber vom Sinn der seltsamsten und gefährlichsten Entscheidungen zu überzeugen.
Besondere angeeignete Kenntnisse oder Fähigkeiten:
Eleonora kann Arabisch und Englisch. Wobei sie gerade mit der westlichen Schrift noch Schwierigkeiten hat. Sie kann neben ihren magischen Fähigkeiten auch Wunden und die meisten einfachen Krankheiten auf ordinäre Weise versorgen. Sie hat gelernt mit Gewehren zu schießen. Ihr Wissensstand über die Welt ist deutlich besser, als man glauben würde. Sie hat einiges an Allgemeinwissen von Abdullah Alhazred vermittelt bekommen, um in der Welt klarzukommen.
Besondere angeborene Kenntnisse oder Fähigkeiten:
Sie besitzt tiefe Kenntnisse über die magischen Traditionen des Islams. Dadurch hat sie die Fähigkeit zur Verzauberung von Gegenständen zu unterschiedlichen Zwecken (al talasim) erlernt und auch einen Einblick in das Wirken von Zaubersprüchen (‘aza’im) bekommen. Außerdem hat sie gelernt Emotionen über das Aurenlesen zu erspüren. Sie hat sich für das Leben in einer gefährlichen Welt eine Reihe an unterschiedlichen magischen Werkzeugen angeeignet.
talasim wahid (الحق سلاحي) Al Haqu Silahi [Gerechtigkeit ist meine Waffe]
Dieser talasim verbessert die Funktion von Geräten, für die er bestimmt ist. Je größer und komplexer das Gerät, desto geringer die Auswirkung. Sie muss den Talasim für das jeweilige Gerät individuell anfertigen. Dabei kann sie einzelne Aspekte des Gerätes verbessern, oder einfach alles, was jedoch mehr magische Kraft benötigt und weniger starke Auswirkungen hat. Der Talasim wird hergestellt aus Hanfpapier. Ein Stück Hanfpapier wird von der Sahira unter Aussprache der Sure mit dieser beschriftet. Die Schriftfarbe muss rot sein, am Besten auf Hennabasis. Die Sahira muss den vom Talasim betroffenen Gegenstand berühren und dann mit einem Wachssiegel den Talasim daran befestigen. Dieses Siegel hält solange genug magische Kraft im Talasim ist am Gegenstand fest. Gewaltsame Entfernung benötigt sehr viel Kraft, ist jedoch möglich.
Die Sure ist:
labisat albir faksani. kajabba wa ‘amama kan ‘adli
kanat ‘iuna lala’mi wa arjala lala’rij
لبست البر فكساني. كجبّة وعمامة كان عدلي.
كنت عيونا للعمي وارجلا للعرج.
talasim ithnain (الثقة في الله) Al Thiqa fi Allah [Die Sicherheit in Gott]
Dieser talasim schützt vor den schlimmsten Auswirkungen der statistischen Streuung. Also die zufällig auf deinen Kopf gefallene Mörsergranate, der Glückstreffer eines MG-Schützen oder dergleichen. Der Talasim besteht aus einer Kette, die aus jedem Werkstoff, außer Eisen, sein kann. An diese Kette wird ein Anhänger gepackt, der jede Form annehmen kann, aber zumeist nimmt sie ein Stück Holz oder auch Keramik. Auf dieses wird (الثقة في الله) geschrieben und dabei die Sure rezitiert.
Die Sure ist:
hayanadh tasalak fi tariqak Amna wa la ta’thar rajalak
adha adataja’t falatakhaf bil tadataja’ wa yaladh numak
la takhash min khufa baghit wa la min kharab alashrar adha ja’
lan alrab ikun ma’tamadak wa yasunar jalak min antukhadh.
حينئذ تسلك في طريقك آمنا ولا تعثر رجلك.
اذا اضطجعت فلا تخاف بل تضطجع ويلذ نومك.
لا تخش من خوف باغت ولا من خراب الاشرار اذا جاء.
لان الرب يكون معتمدك ويصون رجلك من ان تؤخذ
‘aza’im al shifa’ (ازاعم الشفاء) [Heilanrufung]
Aza’im sind Zaubersprüche. Aza’im al Shifa’ ist ein Heilzauber der durch Sprechen der Sure und Handauflegen Wunden heilen kann. Der Kraftentzug steigt mit der Schwere der Verwundung. Der Zauber kann bei großen Wunden auch nur zur Desinfektion und Förderung einer gesunden Wundheilung ohne Entzündungen oder Blutvergiftungen genutzt werden. Das benötigt weniger Kraft, aber ist immer noch deutlich anstrengender als eine einfache Wunde zu versorgen. Kopfschmerzen, Schwächegefühl und bei sehr schweren Wunden auch Ohnmacht sind die normalen Folgen von einer Anwendung auf mittlere bis schwere Wunden.
Die Sure ist:
Anadrua alan. Ana ana hua wa lis alahma’i. Ana Amit wa Ahayi sahaqat wa ani ashafi wa lis min yadi makhallas.
انظروا الآن. انا انا هو وليس اله معي. انا أميت وأحيي سحقت واني اشفي وليس من يدي مخلّص.
marahum al shifa’ ( مرهم الشفاء) [Heilsalbe]
Marahum sind Salben. Diese Salbe ist eine Heilsalbe. Sie wird hergestellt auf einer Bienenwachsbasis. Dieses wird erhitzt und unter sprechen der Sure werden nach und nach die nachfolgenden Zutaten zugegeben: Ein Tropfen Blut der Sahira, ein Schuss hochprozentiger Alkohol, Nelkenpulver und einige zerstoßene Mohnsamen. Die Salbe nimmt am Ende eine rosa Farbe und einen Geruch nach Nelken an. Die Salbe zieht schnell ein und kann eine große Bandbreite an Ausschlägen, Entzündungen und Krankheiten wie Grippe oder ähnliches bessern oder ganz heilen.
Die Sure ist:
baraki yanafasi alrab wa kul ma fi batni libarak asmha alqadus ladawad
baraki yanafasi alrab wa la tansi kul hasnataha
aldhi jagafir jamia’ dhanubak aldhi jashafi kul amr adak
aldhi yafadi min alhafra hiyatak aldhi yakalalak balar hama wa alrafa
لداود. باركي يا نفسي الرب وكل ما في باطني ليبارك اسمه القدوس.
باركي يا نفسي الرب ولا تنسي كل حسناته.
الذي يغفر جميع ذنوبك الذي يشفي كل امراضك
الذي يفدي من الحفرة حياتك الذي يكللك بالرحمة والرأفة
Lebenslauf
Wir sind gründlich. Wir wollen alles wissen. Alles.
Vorgeschichte:
Eleonora wurde in Syrien geboren. Sie lebte in der Nähe des Ortes Deir i-zur. Die junge Syrerin wurde in einen sehr traditionsbewussten und ehrwürdigen Stamm geboren. Ihre Geburt war eine Überraschung für die meisten in ihrer Umgebung. Ihr Vater brachte sie eines morgens, in eine alte Decke mit sonderbaren Stickereien gewickelt, mit sich. Der alte und gebrechliche Mann behauptete, sie wäre seine Tochter. Er habe in seiner Einsamkeit in der Wüste neue Liebe gefunden gehabt. Die Mutter sei im Kindbett verstorben. Abdullah Alhazred war angesehen für sein breites Wissen, daß sogar ins Okkulte ging. Außerdem schien er für jedes Wehwehchen und Leiden eine Abhilfe zu kennen. Er hatte nie etwas über seinem Lohn gefordert oder gar um etwas gebeten, aber immer reichlich gegeben. Trotz Bedenken, ob der Herkunft des Mädchens, wurde Eleonora als Tochter des Abdullah Alhazred anerkannt und in den Stamm aufgenommen. Jedoch verbrachte Alhazred mit seiner Tochter nur wenige Monate in den Häusern des Stammes, so lange bis der alte Hexenmeister nicht mehr auf die Hilfe der Menschen zur Versorgung seiner Tochter angewiesen war.
Alhazred kehrte in die Einsamkeit der Weiten zwischen den Ortschaften Syriens zurück und erzog Eleonora in seinen okkulten Weisheiten. Sie sollte eine große Zauberin, eine Sahira, werden. Er brachte ihr aus seinem Grimoire die Grundlagen der Talismanologie, der Verzauberung, der Spruchzauber und der magischen Salben und Tinkturen bei. Eleonora war eine folgsame und gute Schülerin, doch mit der Zeit kam es immer wieder zu Reibereien zwischen den beiden. Und ihr Vater hatte neben seiner gütigen belehrenden Seite auch noch eine andere. Wenn sie nachlässig war, gab es den Stock. Sollte sie es wagen ihrem Vater zu widersprechen, hungerte sie und diente ihm als Testobjekt für neue Ideen an Tränken, Tinkturen und anderem.
Diese Versuche hinterließen tiefe Spuren, manche auf ihrer Haut, andere in ihrem Geist. Dennoch liebte sie ihren Vater, er war schließlich alles was sie hatte. Jedes Mal wenn er ihr lächelnd zu nickte und erklärte wie stolz er über einen Erfolg ihrerseits war, hatte sie die zurückliegenden Misshandlungen schon wieder so gut wie vergessen.
Ihre Ausbildung umfasste auch viel Wissen über den menschlichen Körper, wie man heilen und Linderung bescheren kann. Außerdem lernte sie alles was Abdullah Alhazred dachte, sie würde als seine Nachfolgerin brauchen. Mathematik, einiges über Finanzen, wie man am Besten lebte als langlebiges Wesen unter normalen Menschen, wie man alleine überlebte, wie man Menschen las. So erlernte sie auch die Aurenkennung, um Intention und Emotionen des Gegenübers erahnen zu können. In den frühen 2010er Jahren begann er sie in das Lesen und Verstehen von Grimoiren einzuführen.
Doch es blieb hier nur bei dieser Einführung. Mit dem Krieg endete auch die Einsamkeit des Alarab Almajnun Abdullah Alhazred. Eines Tages kamen Männer mit den allgegenwärtigen Toyota Pick-Ups und jeder Menge Waffen zu ihm.
Der alte Hexenmeister schien jedoch nicht überrascht, im Gegenteil, er hatte kurz zuvor seine Tochter angewiesen sich zu verstecken. Eleonora saß in einer kleinen Höhle nur wenige Meter von ihrem Haus entfernt, als die Pick-Ups heranbrausten.
Ein bedrohlicher Aufmarsch an bewaffneten Menschen baute sich um den alten und gebückt da stehenden Hexenmeister auf. Das Gespräch war kurz, es ging um Hilfe für die glorreiche Sache. Der alte Hexer drückte seinen Rücken durch und sein Blick war unnachgiebig und kalt, wie in den Momenten als er Eleonora diszipliniert hatte.
Er würde sich diesem verirrten Vorhaben nicht anschließen. Die Antwort bestand aus einem metallenen Regen. Der alte Mann starb, bevor er auf dem Boden aufschlug.
Die Männer durchsuchten das Haus, doch schienen sie nicht nach Eleonora sondern eher nach Wertsachen zu suchen. In der Nacht verließ die junge Hexe ihr Versteck und entkam nach Deir i-zur.
Sie nutzte ihr Wissen, um den Menschen in der Stadt zu helfen. Doch der Krieg ließ sie nicht in Ruhe. Die Stadt wurde eingeschlossen und die junge Frau sah sich gezwungen eine Seite zu wählen. In einem Konflikt, den sie erst langsam zu verstehen begann. Und sie entschied sich nachhaltig. Ihre Talismane versteckte sie in kleinen Geschenken für Soldaten und als Dekoration. Zugleich musste sie immer versuchen ihre Fähigkeiten versteckt zu halten, schließlich war eine solche Situation auch eine gute Brutstätte für Hass und Misstrauen. Sie lernte von einer Lehrerin, bei der sie unterkam, Englisch und durch die Not kam es auch dazu, daß sie mit Waffen in Kontakt kam.
Die Belagerung dauerte insgesamt über drei Jahre. Am Morgen des 10. Septembers 2017 signalisierte ein Funkspruch des Generals Suhail an den Kommandeur der Verteidiger, daß das Ende nahe war.
Ein einfacher Satz: “Mach dich bereit und koch’ den Kaffee, ich bin auf dem Weg.” ließ Freude in der belagerten Stadt ausbrechen. Und wirklich durchbrachen kurze Zeit später syrische Truppen den Belagerungsring von Daesh.
Für Eleonora schien der Krieg vorbei, doch auch wusste sie nicht was sie jetzt tun sollte. Die syrischen Truppen benötigten jedoch trotzdem weiterhin Hilfe, und so arbeitete sie erstmal bei der Versorgung der immer noch zahlreichen Verwundeten mit.
Wenige Wochen später war sie in eine Funktion als Ersthelferin in einem Feldlazarett gerutscht. Gegen Ende Oktober wurde ein Helikopter in der Nähe zur Notlandung gezwungen. Sie wurde mit dazu gerufen, um einen Verwundeten zu versorgen. Der Mann hatte Schusswunden und sie begann sich um ihn zu kümmern. Dabei nutzte sie ihre Heilmagie in einem unbeobachteten Moment, um bei der Heilung zu helfen. Es war nicht viel, gerade genug um sicherzugehen, daß der Mann überleben würde.
Doch es reichte aus, um die Aufmerksamkeit des Co-Piloten auf sich zu ziehen. Wenige Augenblicke später kam die Entscheidung vom Piloten den Verwundeten in dem wieder laufenden Helikopter nach Damaskus in ein Krankenhaus zu fliegen. Was die Besatzung wohl absichtlich vergaß Eleonora zu sagen, denn sie merkte die Planänderung erst, als der Hubschrauber wieder abhob. Mit ihr an Bord. Dennoch kümmerte sie sich weiter um ihren Patienten und akzeptierte die Planänderung. Schließlich würde der Pilot schon wissen was er tat.
Sie kamen in Damaskus an und der Verwundete wurde vom Fachpersonal übernommen. Der Helikopter gehörte einer Söldnereinheit und jetzt musste sie sich mit dem Piloten und seinem Co-Piloten auseinandersetzen. Der Pilot, Neal, fragte sie über ihren Hintergrund aus. Wo kam sie her? Wo war ihre Familie?
Als sie wahrheitsgemäß aussagte, daß sie alleine auf der Welt war, begann der Co-Pilot auf Neal einzureden. Nach kurzem war eine Entscheidung, ohne die Mitsprache der Sahira natürlich, gefallen. Neal würde einen Gefallen bei einem Freund einfordern und der Co-Pilot, Bradley, würde sie nach Amerika bringen.
Bradley ließ ihr auch nicht viel Zeit Einwände einzubringen, was sie eigentlich gar nicht vorhatte, denn am nächsten Tag schon saßen sie in einem Flugzeug, daß sie auf Umwegen nach Amerika bringen sollte. Auf dem ersten Flug erklärte ihr Bradley sogar, warum er das alles tat. Er war ein Hexer und sah es als seine Pflicht an für andere Mitglieder der magischen Gemeinschaft sich einzusetzen und sie hatte seinem Kameraden mit ihrer Magie das Leben gerettet. Entgegen seiner Erwartung blieb Eleonora jedoch distanziert und akzeptierte diese Änderung ihres Lebens einfach. Die Beschaffung der notwendigen Papiere und Dokumente dauerte jedoch einige Zeit, wodurch sie einige Zeit im Iran festsaß.
Im März 2018 kam dann neben ihren Dokumenten auch das Ticket nach Austin in Form eines abgehalfterten Söldnerfreundes von Neal. Der Werwolf nahm sie widerwillig auf Bitten Neals hin mit nach Austin.
Kenntnis über andere Wesen:
Die Hexe weiß, daß es andere Wesen gibt. Hierbei kann sie mit tiefgehendem Wissen über Werwölfe, Vampire aufwarten und eher oberflächlichem Wissen über Manipulatoren. Ihres Wissens nach sind Gestaltwandler nur besondere Unterarten der Werwölfe, die sich anstatt in Wölfe in eine andere Tierart verwandeln können.
Schreibprobe:
Überzeuge uns. Gib uns eine Kostprobe deiner Schreibwut und zaubere uns eine Szene aus deinem Leben. Bitte beachte hierbei die Schreibregeln für das Ingame.
Eleonora folgte ihrem Vater. Der alte Hexenmeister trottete durch den Sand vor ihr her. Er hatte ihr wortlos eine schwere Tasche aufgebürdet und ihr befohlen ihm zu folgen. Wie meistens hatte sie ohne Fragen zu stellen Folge geleistet. Sie waren irgendwo im nirgendwo, südlich ihres Hauses. Die gnadenlose syrische Sonne hatte den kalten und gleichgültigen Strahlen des Mondes vor längerem Platz am Himmel gemacht. Mittlerweile war es sehr kalt geworden, die junge Syrerin stapfte in ihrem weiten Gewand durch den Sand und war froh, daß der rote Stoff nicht nur verlässlich die Sonne abgehalten hatte, sondern auch jetzt sie warm hielt. Die Bewegung und das Gewicht der Tasche taten ihr übriges.
Ihr Blick klebte am Saum des Gewandes ihres Vaters, welcher ohne ein Anzeichen von Müdigkeit weiter durch diese lebensfeindliche Umgebung wanderte.
Irgendwann stoppte dann die Bewegung des Saumes und Eleonora wäre fast einfach weiter gelaufen und mit ihrem Vater zusammengestoßen. Ihr Kopf hatte sich einfach ausgeschaltete gehabt und die Information, daß Alhazred stehen geblieben war, hatte keine Reaktion hervorgerufen. Im letzten Moment hielt sie inne und blickte auf. Ihr begegnete direkt ein kalter und unnachgiebiger Blick aus den tief in ihren Höhlen liegenden Augen ihres Vaters. Das Licht der Sterne und des Mondes machten den Anblick der dunklen Augen in diesem uralt wirkenden Gesicht noch unheimlicher und Ehrfurcht gebietend. Es schien als hätten diese Augen die Entstehung der Welt selbst bezeugt und als hätten Winde die schon seit Äonen verklungen waren dieses Gesicht bereits gepeitscht.
Die junge Sahira wandte den Blick ab, sie konnte den Blick ihres Vaters nicht erwidern, nicht wenn er so war.
So … hart.
Natürlich wusste Abdullah Alhazred das und aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, wie ein leichtes Schmunzeln sich auf seine Lippen legte. Doch es war ein Schmunzeln ohne Freundlichkeit. Es war der Ausdruck des Sieges eines unnachgiebigen Lehrers über seine ungehorsame Schülerin.
Ohne zu sprechen, nahm er die Tasche von ihrer Schulter und wandte sich um. Vor ihnen lag ein Wadi, darin ein Stein, etwa groß genug um als Tisch zu dienen. Ihr Vater stieg die Düne hinab in das Wadi und als sie ihm vorsichtig folgte, erkannte sie mehr Details. Der Stein war definitiv nicht zufällig hier. Er sah aus als wäre er bearbeitet und extra hier abgelegt worden.
Der Hexenmeister entnahm unterschiedliche Utensilien der Tasche und machte sich in der Stille der Wüstennacht an die Arbeit. Diese Stille wurde nun durch einzelne Geräusche unterbrochen, welche jedoch nur die Absolutheit der Stille unterstrichen.
Zunächst war da das Klirren von Glasgefäßen die aneinander schlugen und streiften. Gefolgt vom kratzigen Geräusch von Kreide auf Stein. Der alte Hexenmeister führte jede Bewegung mit Bedacht, aber der gebotenen Geschwindigkeit, aus. Er beförderte Glasgefäße mit unterschiedlichen Flüßigkeiten und Pudern aus der Tasche und begann anschließend mit einer roten Kreide Symbole und Schriftzeichen auf den Stein zu zeichnen. Sie erkannte einzelne Symbole und Worte, jedoch konnte sie keinen wirklichen Sinn dahinter erkennen. Also tat sie was sie gelernt hatte: sie wartete darauf, daß der Hexenmeister ihre Hilfe anfragte.
Das geschah aber erst einige Zeit später. Das Siegel war vollständig, es war ein verwirrendes Muster aus ineinander verflochtenen arabischen Schriftzeichen, welches umgeben war von okkulten Symbolen der arabischen Traditionen.
Abdullah Alhazred wandte sich seiner Tochter zu und mit einer Stimme, die stark und bestimmend klang, dabei aber immer noch den Gedanken an ein uraltes Wesen im Zuhörer wach bleiben ließ, befahl er ihr: “Zieh dich aus und leg dich auf das Siegel.”
Wenige Worte, die aber zugleich mit solcher Bestimmtheit und Nachdruck augesprochen worden waren, daß es keinen Widerspruch für die Sahira gab.
Das Gewand glitt mit ihrem Untergewand in den Sand. Die eisige Nachtluft schnitt in ihre entblößte Haut und sie fröstelte. Doch der kalte Blick des Hexenmeisters ließen sie die eisige Luft vergessen. Es geziemte sich nicht für sie sich von soetwas profanen wie kalter Luft beeinflussen zu lassen, oder das auch noch zu zeigen.
Sie stieg auf den Stein, wobei der Stein unter ihren Füßen scheinbar noch um einiges kälter als die Nachtluft war. Sie hatte sogar eine leichte Wärme erwartet, hatte der Stein doch den ganzen Tag in der erbarmungslosen Wüstensonne gebacken und sollte diese Wärme gespeichert haben. Doch auch das ließ sie nicht den Druck ihres Vaters vergessen. Sie legte sich vorsichtig auf ihren Bauch auf den Stein, wobei sie ihr bestes tat, um die Zeichnungen auf dem Stein nicht zu verwischen. Es gelang ihr besser, als sie zuvor vermutet hätte, aber ein Blick zu ihrem Vater ließ die Freude darüber im Keim ersticken. Alarab Almajnun, wie er auch genannt wurde, war gerade nicht darauf aus das Geschick seiner Tochter zu bewerten. Das hier war ein weiteres seiner Experimente. Meistens nahm er sich selber als Versuchsobjekt, oder probierte es an Tieren aus, doch jetzt war es wieder einmal einer der Tage an dem sie herhalten musste. Sehr wahrscheinlich nicht aus Notwendigkeit, sondern weil sie ihm heute Mittag widersprochen hatte und danach auch noch eines der Glasgefäße aus seinem Labor auf Grund ihrer Unachtsamkeit zu Bruch gegangen war.
Die eisige Kälte des Steines durchdrang sie und sie musste sich dazu zwingen ruhig liegen zu bleiben. Schließlich wäre es viel schlimmer dieses Experiment zu ruinieren, als zu frieren.
In der Zwischenzeit hatte ihr Vater etwas in einer gläsernen Schale zusammengerührt und das Gebräu hielt er ihr nun vor das Gesicht. Ihr Kopf hing leicht über den Rand der Steinplatte hinweg, wodurch ihr nichts anderes übrig blieb, als den Geruch der Flüßigkeit einzuatmen. Es roch nach Blut, Schwefel und eine ganze Reihe an unterschiedlichen Gewürzen und einer süßlichen Note, die ihr nicht bekannt war.
Die faltige Hand des Hexenmeisters hob die Schale an ihre Lippen und innerlich widerstrebend, doch wohlwissend, daß es keinen anderen Weg gab, trank sie aus der Schale.
Der Geschmack des kalten Gebräus war ähnlich seinem Geruch, aber um so viele Potenzen intensiver und es brannte auf ihren Lippen und den ganzen Weg hinab in ihre Eingeweide.
Die Stimme ihres Vaters erklang in einem dunklen und bedrohlich klingenden Gesang. Es war Arabisch, aber als sie versuchte sich auf die Worte zu konzentrieren, schien es ihr als würde sie diese nicht kennen. Sie wusste nicht ob das eine Wirkung des Gebräus war oder eine Magie im Spruchzauber ihres Vaters.
Es schienen Stunden zu vergehen in denen sie nur dem Gesang ihres Vaters lauschte und die Kälte des Steines sich immer tiefer in ihren Leib fraß. Doch dann ergoß sich eine kühle Flüssigkeit über ihren Rücken. Sie erschauerte unwillkürlich und schloß die Augen, als der Sandboden sich zu drehen begann.
Allah, lass mich das durchstehen.
Der stumme Ruf nach Hilfe in ihrem Inneren war die einzige Schwäche, die sie sich erlaubte. Doch es schien als würde sie ein leises Kichern hören. Sie meinte seltsame Gerüche zu riechen und es war als ob kleine Finger über ihre Haut fuhren. Doch als sie sich auf eines dieser Dinge konzentrierte war es verschwunden.
Der Gesang des Hexenmeisters hatte sich inzwischen zu einem wahren Crescendo gesteigert und sie fühlte, daß der Höhepunkt des Rituals kurz bevorstand.
Als würde ihr ein Brenneisen in den Rücken getrieben, verspürte sie Druck und unerträgliche Hitze auf ihrer Haut. Doch zugleich war da kein heißes Metall was sie auf ihrer Haut spürte, nur die Feuchtigkeit von der Flüssigkeit.
Ihre Beherrschung brach in sich zusammen und ein lauter Schrei entfloh ihrer Kehle. Ihre Hände verkrampften sich um den Rand des Steintisches, während ihr Körper sich unter den stetigen Schmerzen wandt. Vergessen war der Versuch die Zeichnungen ihres Vaters intakt zu lassen, hinfort gespült von immer neuen Wellen der Schmerzen.
Tränen liefen unkontrolliert über ihr Gesicht und sie schrie ihren Schmerz in die weite Einsamkeit der Wüste hinaus. Doch die Schmerzen ließen nicht nach. Es war als ob ihre Haut verbrannte und gleichzeitig doch nicht verbrannte. Als würden Linien mit einer groben Klinge in ihren Rücken geritzt werden und zugleich biß die Kälte des Steines noch stärker in ihren Körper.
Ein einziges Wort schnitt nach einer Ewigkeit der Schmerzen, nachdem die Schmerzen die einzig existente Realität für Eleonora geworden waren, durch das alles hindurch und danach stoppten die Schmerzen.
“Qaf!”
Stopp. Der Schmerz war verschwunden und nach einigen Augenblicken entspannte sie ihren Griff um die Steinplatte. Dabei spürte sie Schmerzen in ihren Fingern und merkte, daß ein leichtes Kribbeln an die Stelle der unerträglichen Schmerzen auf ihrem Rücken getreten war. Sie drückte sich in eine sitzende Position hoch, wobei sie im Halbdunkel sah, daß ihre Fingernägel gebrochen waren und die scharfen Kanten des Steins sich in ihre Haut gefressen hatten. Ihr war schwindelig und sie merkte, daß alles wirkte als wären dunkle Schlieren auf ihren Augen. Abdullah Alhazred stand neben ihr und schüttelte den Kopf. Sie hatte ihn schon öfters enttäuscht über den Ausgang eines Experimentes erlebt. Er zeigte seine Enttäuschung nur wenn sie wirklich groß war und jetzt schien sie gigantisch zu sein. Doch sein Blick verriet ihr, daß es nicht ihre Schuld war. Er würde wohl erneut wochenlang über seinen Aufzeichnungen verbringen und darüber vergessen zu essen oder zu trinken. Ihr Atem ging immer noch schwer und sie rieb sich über die Augen. Doch weder die Schlieren vor ihren Augen, noch das Schwindelgefühl wollten verschwinden.
Während der Hexenmeister begann seine Gerätschaften in die Tasche zu räumen, traute sich schließlich die Sahira nach ihrem Rücken zu greifen. Zögerlich bewegte sich ihre geschundene Hand über ihre Seite hin zu ihrem unteren Rücken. Knapp über ihrem Steißbein strich sie über eine Stelle wo sich ungleich weichere Haut befand. Sie schien ein Muster zu bilden, aber sie hatte keine Ahnung was für eines. Doch ihre Berührung ließ ein Brennen und Jucken an der Stelle entstehen.
Sie zuckte zurück und langsam verging das Gefühl. Der alte Hexenmeister hatte mittlerweile seine Sachen gepackt.
“Los, wir müssen zurück.”, kam es von dem alten Mann.
“Ja”, antwortete Eleonora und stand langsam auf. Ihre Beine wackelten und schienen jeden Moment einknicken zu wollen, doch sie straffte sich und setzte einen Fuß vor den anderen bis sie bei ihrer Kleidung angekommen war.
In unendlich langsamen und zugleich immer noch viel zu anstrengenden Bewegungen ging sie in die Hocke und zog sich wieder an.
Die Kleidung half etwas gegen die Kälte und sie wandte sich mit verschränkten Armen ihrem Vater zu. Dieser hatte gerade Wasser über den Stein gegossen, wodurch die ohnehin schon zu großen Teilen zerstörte Zeichnung auch ihr letztes bisschen Lesbarkeit einbüßte.
Doch auch jetzt stellte sie keine Frage, sie folgte lediglich dem alten Mann, als dieser mit der Tasche auf der Schulter in Richtung ihres Hauses losging.
Schließlich hatte er sicherlich seine Gründe, warum er dieses Ritual hatte durchführen müssen. Vermutlich war das trotzdem ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem besseren Verständnis der Welt. Und sie hatte schließlich auch wirklich sich ungebührlich verhalten und Schaden angerichtet. Außerdem schien er ihr vergeben zu haben, schließlich trug er trotz seines Alters die schwere Tasche, damit sie nach dieser Tortur nicht auch noch das durchmachen musste.
Formelles
Ein Hoch auf die Bürokratie!
Avatarperson:
Hiba Tawaji
Charakterübernahme?
ja
Abnahme von
@ Vivienne Labeth
Probeplay
Nebencharakter
Schönen guten Tag. Die Ausweispapiere, bitte!
Name: Sahira Eleonora Bint Alarab Almajnun Abdullah Alhazred
ساحرة إليونورا بنت العرب المخنون عبدالله الحظرد
Wesens- oder Menschenart: Hexe
Alter / Geburtsdatum: 26 / 22.04.1991
Aussehen / besondere körperliche Merkmale:
Eleonora ist 1,68m groß und fragil gebaut. Ihre Haut hat trotz ihrer arabischen Herkunft einen eher hellen Teint. Ihre braunen Haare trägt sie mittellang und offen. Ihr Gesicht wirkt scharfkantig und in ihren braunen Augen sieht man, daß sie deutlich mehr erlebt hat, als die meisten in ihrem Alter. An Bauch und der Innenseite ihrer Oberschenkel, sowie ihren Waden sind Narben aus Brand- und Schnittverletzungen zu erkennen. Dabei scheinen gerade die Brandnarben seltsame verschlungene Muster zu bilden, die für den Betrachter im einen Moment wie Schrift wirken, um im nächsten wieder wie zufällige Spiralen und Sprenkler auszusehen. Auf ihrem unteren Rücken, ist ein weiteres verschlungenes Muster zu sehen. Es hat eine dunkelrote Farbe und hat ungefähr einen Durchmesser von fünf bis zehn Zentimeter. Es besteht aus ineinander verwobenen Kreisen arabischer Schrift. Entgegen dem ersten Anschein ist es kein Tattoo, sondern hat seinen Ursprung in einem magischen Versuch von Eleonoras Vater. Ein schmerzhafter Versuch an den dieses Siegel eine stete Erinnerung darstellt.
Ihr Kleidungsstil geht eher hin zu weiten Gewändern oder Kleidern, die möglichst viel Haut bedecken. Zum einen, um die Narben zu verbergen, wie ihr Vater es ihr eingebläut hat, und zum anderen aus Gewohnheit zum Schutz vor der arabischen Sonne.
Persönlichkeit
Auch, wenn man vielen Leuten den Mangel dieser unterstellt – wir alle haben eine!
Eigenschaften:
Sie wirkt sehr erwachsen für ihr Alter. Eleonora hat es sich zur Gewohnheit gemacht, Fremde auf Abstand zu halten. Etwas das sie von ihrem Vater gelernt hat. Dadurch wirkt sie sehr distanziert und kühl, wenn sie irgendwo tief drinnen ein kleines Mädchen ist, daß gerne hilft und am liebsten die Schmerzen der Welt wegnehmen will. Sie ist genügsam und würde niemals sich mehr nehmen als unbedingt notwendig, oder gar darum bitten. Verschwenderische Grundtendenzen hat ihr Vater ihr schon früh ausgetrieben. Schließlich sollte man erstmal leisten, bevor man irgendwas im Leben bekam. Dadurch ist sie auch gut darin zu lernen und Fleißaufgaben, oder auch stupide Aufgaben, auszuführen. Sie hat eine riesige Angst vor der Dunkelheit und lauten Geräuschen, wie Donnern oder dergleichen. Ersteres geboren aus langen Nächten in der Wüste, für die sie ihr Vater mit unterschiedlichsten Drogen und Tränken ‘vorbereitet’ hatte. Letzteres durch die Jahre des Krieges. Bedeutete fernes Donnern doch oft, daß der Tod erneut aus dem Himmel fallen würde.
In gefährlichen Situationen neigt sie zu Automatismus. Ihr Verstand versucht sie von der Realität zu lösen und sich auf kleine Bereiche zu konzentrieren, die sie versteht und mit denen sie umgehen kann. So kann sie mitten im Artilleriedonner einen Verwundeten versorgen, aber zugleich würde sie von einem Beobachter als Traumwandlerin beschrieben werden, die nicht wirklich in der Realität verweilt. Was sie selber in Gefahr bringt.
Außerdem hat sie gelernt zu gehorchen, gerade ältere Männer oder andere Hexer oder Hexen sind für sie unbedingte Autoritäten. Sie würde eine Entscheidung von jemandem, den oder die sie als eine solche Autorität sieht, niemals in Frage stellen. Die junge Syrerin hat es gemeistert sich selber vom Sinn der seltsamsten und gefährlichsten Entscheidungen zu überzeugen.
Besondere angeeignete Kenntnisse oder Fähigkeiten:
Eleonora kann Arabisch und Englisch. Wobei sie gerade mit der westlichen Schrift noch Schwierigkeiten hat. Sie kann neben ihren magischen Fähigkeiten auch Wunden und die meisten einfachen Krankheiten auf ordinäre Weise versorgen. Sie hat gelernt mit Gewehren zu schießen. Ihr Wissensstand über die Welt ist deutlich besser, als man glauben würde. Sie hat einiges an Allgemeinwissen von Abdullah Alhazred vermittelt bekommen, um in der Welt klarzukommen.
Besondere angeborene Kenntnisse oder Fähigkeiten:
Sie besitzt tiefe Kenntnisse über die magischen Traditionen des Islams. Dadurch hat sie die Fähigkeit zur Verzauberung von Gegenständen zu unterschiedlichen Zwecken (al talasim) erlernt und auch einen Einblick in das Wirken von Zaubersprüchen (‘aza’im) bekommen. Außerdem hat sie gelernt Emotionen über das Aurenlesen zu erspüren. Sie hat sich für das Leben in einer gefährlichen Welt eine Reihe an unterschiedlichen magischen Werkzeugen angeeignet.
talasim wahid (الحق سلاحي) Al Haqu Silahi [Gerechtigkeit ist meine Waffe]
Dieser talasim verbessert die Funktion von Geräten, für die er bestimmt ist. Je größer und komplexer das Gerät, desto geringer die Auswirkung. Sie muss den Talasim für das jeweilige Gerät individuell anfertigen. Dabei kann sie einzelne Aspekte des Gerätes verbessern, oder einfach alles, was jedoch mehr magische Kraft benötigt und weniger starke Auswirkungen hat. Der Talasim wird hergestellt aus Hanfpapier. Ein Stück Hanfpapier wird von der Sahira unter Aussprache der Sure mit dieser beschriftet. Die Schriftfarbe muss rot sein, am Besten auf Hennabasis. Die Sahira muss den vom Talasim betroffenen Gegenstand berühren und dann mit einem Wachssiegel den Talasim daran befestigen. Dieses Siegel hält solange genug magische Kraft im Talasim ist am Gegenstand fest. Gewaltsame Entfernung benötigt sehr viel Kraft, ist jedoch möglich.
Die Sure ist:
labisat albir faksani. kajabba wa ‘amama kan ‘adli
kanat ‘iuna lala’mi wa arjala lala’rij
لبست البر فكساني. كجبّة وعمامة كان عدلي.
كنت عيونا للعمي وارجلا للعرج.
talasim ithnain (الثقة في الله) Al Thiqa fi Allah [Die Sicherheit in Gott]
Dieser talasim schützt vor den schlimmsten Auswirkungen der statistischen Streuung. Also die zufällig auf deinen Kopf gefallene Mörsergranate, der Glückstreffer eines MG-Schützen oder dergleichen. Der Talasim besteht aus einer Kette, die aus jedem Werkstoff, außer Eisen, sein kann. An diese Kette wird ein Anhänger gepackt, der jede Form annehmen kann, aber zumeist nimmt sie ein Stück Holz oder auch Keramik. Auf dieses wird (الثقة في الله) geschrieben und dabei die Sure rezitiert.
Die Sure ist:
hayanadh tasalak fi tariqak Amna wa la ta’thar rajalak
adha adataja’t falatakhaf bil tadataja’ wa yaladh numak
la takhash min khufa baghit wa la min kharab alashrar adha ja’
lan alrab ikun ma’tamadak wa yasunar jalak min antukhadh.
حينئذ تسلك في طريقك آمنا ولا تعثر رجلك.
اذا اضطجعت فلا تخاف بل تضطجع ويلذ نومك.
لا تخش من خوف باغت ولا من خراب الاشرار اذا جاء.
لان الرب يكون معتمدك ويصون رجلك من ان تؤخذ
‘aza’im al shifa’ (ازاعم الشفاء) [Heilanrufung]
Aza’im sind Zaubersprüche. Aza’im al Shifa’ ist ein Heilzauber der durch Sprechen der Sure und Handauflegen Wunden heilen kann. Der Kraftentzug steigt mit der Schwere der Verwundung. Der Zauber kann bei großen Wunden auch nur zur Desinfektion und Förderung einer gesunden Wundheilung ohne Entzündungen oder Blutvergiftungen genutzt werden. Das benötigt weniger Kraft, aber ist immer noch deutlich anstrengender als eine einfache Wunde zu versorgen. Kopfschmerzen, Schwächegefühl und bei sehr schweren Wunden auch Ohnmacht sind die normalen Folgen von einer Anwendung auf mittlere bis schwere Wunden.
Die Sure ist:
Anadrua alan. Ana ana hua wa lis alahma’i. Ana Amit wa Ahayi sahaqat wa ani ashafi wa lis min yadi makhallas.
انظروا الآن. انا انا هو وليس اله معي. انا أميت وأحيي سحقت واني اشفي وليس من يدي مخلّص.
marahum al shifa’ ( مرهم الشفاء) [Heilsalbe]
Marahum sind Salben. Diese Salbe ist eine Heilsalbe. Sie wird hergestellt auf einer Bienenwachsbasis. Dieses wird erhitzt und unter sprechen der Sure werden nach und nach die nachfolgenden Zutaten zugegeben: Ein Tropfen Blut der Sahira, ein Schuss hochprozentiger Alkohol, Nelkenpulver und einige zerstoßene Mohnsamen. Die Salbe nimmt am Ende eine rosa Farbe und einen Geruch nach Nelken an. Die Salbe zieht schnell ein und kann eine große Bandbreite an Ausschlägen, Entzündungen und Krankheiten wie Grippe oder ähnliches bessern oder ganz heilen.
Die Sure ist:
baraki yanafasi alrab wa kul ma fi batni libarak asmha alqadus ladawad
baraki yanafasi alrab wa la tansi kul hasnataha
aldhi jagafir jamia’ dhanubak aldhi jashafi kul amr adak
aldhi yafadi min alhafra hiyatak aldhi yakalalak balar hama wa alrafa
لداود. باركي يا نفسي الرب وكل ما في باطني ليبارك اسمه القدوس.
باركي يا نفسي الرب ولا تنسي كل حسناته.
الذي يغفر جميع ذنوبك الذي يشفي كل امراضك
الذي يفدي من الحفرة حياتك الذي يكللك بالرحمة والرأفة
Lebenslauf
Wir sind gründlich. Wir wollen alles wissen. Alles.
Vorgeschichte:
Eleonora wurde in Syrien geboren. Sie lebte in der Nähe des Ortes Deir i-zur. Die junge Syrerin wurde in einen sehr traditionsbewussten und ehrwürdigen Stamm geboren. Ihre Geburt war eine Überraschung für die meisten in ihrer Umgebung. Ihr Vater brachte sie eines morgens, in eine alte Decke mit sonderbaren Stickereien gewickelt, mit sich. Der alte und gebrechliche Mann behauptete, sie wäre seine Tochter. Er habe in seiner Einsamkeit in der Wüste neue Liebe gefunden gehabt. Die Mutter sei im Kindbett verstorben. Abdullah Alhazred war angesehen für sein breites Wissen, daß sogar ins Okkulte ging. Außerdem schien er für jedes Wehwehchen und Leiden eine Abhilfe zu kennen. Er hatte nie etwas über seinem Lohn gefordert oder gar um etwas gebeten, aber immer reichlich gegeben. Trotz Bedenken, ob der Herkunft des Mädchens, wurde Eleonora als Tochter des Abdullah Alhazred anerkannt und in den Stamm aufgenommen. Jedoch verbrachte Alhazred mit seiner Tochter nur wenige Monate in den Häusern des Stammes, so lange bis der alte Hexenmeister nicht mehr auf die Hilfe der Menschen zur Versorgung seiner Tochter angewiesen war.
Alhazred kehrte in die Einsamkeit der Weiten zwischen den Ortschaften Syriens zurück und erzog Eleonora in seinen okkulten Weisheiten. Sie sollte eine große Zauberin, eine Sahira, werden. Er brachte ihr aus seinem Grimoire die Grundlagen der Talismanologie, der Verzauberung, der Spruchzauber und der magischen Salben und Tinkturen bei. Eleonora war eine folgsame und gute Schülerin, doch mit der Zeit kam es immer wieder zu Reibereien zwischen den beiden. Und ihr Vater hatte neben seiner gütigen belehrenden Seite auch noch eine andere. Wenn sie nachlässig war, gab es den Stock. Sollte sie es wagen ihrem Vater zu widersprechen, hungerte sie und diente ihm als Testobjekt für neue Ideen an Tränken, Tinkturen und anderem.
Diese Versuche hinterließen tiefe Spuren, manche auf ihrer Haut, andere in ihrem Geist. Dennoch liebte sie ihren Vater, er war schließlich alles was sie hatte. Jedes Mal wenn er ihr lächelnd zu nickte und erklärte wie stolz er über einen Erfolg ihrerseits war, hatte sie die zurückliegenden Misshandlungen schon wieder so gut wie vergessen.
Ihre Ausbildung umfasste auch viel Wissen über den menschlichen Körper, wie man heilen und Linderung bescheren kann. Außerdem lernte sie alles was Abdullah Alhazred dachte, sie würde als seine Nachfolgerin brauchen. Mathematik, einiges über Finanzen, wie man am Besten lebte als langlebiges Wesen unter normalen Menschen, wie man alleine überlebte, wie man Menschen las. So erlernte sie auch die Aurenkennung, um Intention und Emotionen des Gegenübers erahnen zu können. In den frühen 2010er Jahren begann er sie in das Lesen und Verstehen von Grimoiren einzuführen.
Doch es blieb hier nur bei dieser Einführung. Mit dem Krieg endete auch die Einsamkeit des Alarab Almajnun Abdullah Alhazred. Eines Tages kamen Männer mit den allgegenwärtigen Toyota Pick-Ups und jeder Menge Waffen zu ihm.
Der alte Hexenmeister schien jedoch nicht überrascht, im Gegenteil, er hatte kurz zuvor seine Tochter angewiesen sich zu verstecken. Eleonora saß in einer kleinen Höhle nur wenige Meter von ihrem Haus entfernt, als die Pick-Ups heranbrausten.
Ein bedrohlicher Aufmarsch an bewaffneten Menschen baute sich um den alten und gebückt da stehenden Hexenmeister auf. Das Gespräch war kurz, es ging um Hilfe für die glorreiche Sache. Der alte Hexer drückte seinen Rücken durch und sein Blick war unnachgiebig und kalt, wie in den Momenten als er Eleonora diszipliniert hatte.
Er würde sich diesem verirrten Vorhaben nicht anschließen. Die Antwort bestand aus einem metallenen Regen. Der alte Mann starb, bevor er auf dem Boden aufschlug.
Die Männer durchsuchten das Haus, doch schienen sie nicht nach Eleonora sondern eher nach Wertsachen zu suchen. In der Nacht verließ die junge Hexe ihr Versteck und entkam nach Deir i-zur.
Sie nutzte ihr Wissen, um den Menschen in der Stadt zu helfen. Doch der Krieg ließ sie nicht in Ruhe. Die Stadt wurde eingeschlossen und die junge Frau sah sich gezwungen eine Seite zu wählen. In einem Konflikt, den sie erst langsam zu verstehen begann. Und sie entschied sich nachhaltig. Ihre Talismane versteckte sie in kleinen Geschenken für Soldaten und als Dekoration. Zugleich musste sie immer versuchen ihre Fähigkeiten versteckt zu halten, schließlich war eine solche Situation auch eine gute Brutstätte für Hass und Misstrauen. Sie lernte von einer Lehrerin, bei der sie unterkam, Englisch und durch die Not kam es auch dazu, daß sie mit Waffen in Kontakt kam.
Die Belagerung dauerte insgesamt über drei Jahre. Am Morgen des 10. Septembers 2017 signalisierte ein Funkspruch des Generals Suhail an den Kommandeur der Verteidiger, daß das Ende nahe war.
Ein einfacher Satz: “Mach dich bereit und koch’ den Kaffee, ich bin auf dem Weg.” ließ Freude in der belagerten Stadt ausbrechen. Und wirklich durchbrachen kurze Zeit später syrische Truppen den Belagerungsring von Daesh.
Für Eleonora schien der Krieg vorbei, doch auch wusste sie nicht was sie jetzt tun sollte. Die syrischen Truppen benötigten jedoch trotzdem weiterhin Hilfe, und so arbeitete sie erstmal bei der Versorgung der immer noch zahlreichen Verwundeten mit.
Wenige Wochen später war sie in eine Funktion als Ersthelferin in einem Feldlazarett gerutscht. Gegen Ende Oktober wurde ein Helikopter in der Nähe zur Notlandung gezwungen. Sie wurde mit dazu gerufen, um einen Verwundeten zu versorgen. Der Mann hatte Schusswunden und sie begann sich um ihn zu kümmern. Dabei nutzte sie ihre Heilmagie in einem unbeobachteten Moment, um bei der Heilung zu helfen. Es war nicht viel, gerade genug um sicherzugehen, daß der Mann überleben würde.
Doch es reichte aus, um die Aufmerksamkeit des Co-Piloten auf sich zu ziehen. Wenige Augenblicke später kam die Entscheidung vom Piloten den Verwundeten in dem wieder laufenden Helikopter nach Damaskus in ein Krankenhaus zu fliegen. Was die Besatzung wohl absichtlich vergaß Eleonora zu sagen, denn sie merkte die Planänderung erst, als der Hubschrauber wieder abhob. Mit ihr an Bord. Dennoch kümmerte sie sich weiter um ihren Patienten und akzeptierte die Planänderung. Schließlich würde der Pilot schon wissen was er tat.
Sie kamen in Damaskus an und der Verwundete wurde vom Fachpersonal übernommen. Der Helikopter gehörte einer Söldnereinheit und jetzt musste sie sich mit dem Piloten und seinem Co-Piloten auseinandersetzen. Der Pilot, Neal, fragte sie über ihren Hintergrund aus. Wo kam sie her? Wo war ihre Familie?
Als sie wahrheitsgemäß aussagte, daß sie alleine auf der Welt war, begann der Co-Pilot auf Neal einzureden. Nach kurzem war eine Entscheidung, ohne die Mitsprache der Sahira natürlich, gefallen. Neal würde einen Gefallen bei einem Freund einfordern und der Co-Pilot, Bradley, würde sie nach Amerika bringen.
Bradley ließ ihr auch nicht viel Zeit Einwände einzubringen, was sie eigentlich gar nicht vorhatte, denn am nächsten Tag schon saßen sie in einem Flugzeug, daß sie auf Umwegen nach Amerika bringen sollte. Auf dem ersten Flug erklärte ihr Bradley sogar, warum er das alles tat. Er war ein Hexer und sah es als seine Pflicht an für andere Mitglieder der magischen Gemeinschaft sich einzusetzen und sie hatte seinem Kameraden mit ihrer Magie das Leben gerettet. Entgegen seiner Erwartung blieb Eleonora jedoch distanziert und akzeptierte diese Änderung ihres Lebens einfach. Die Beschaffung der notwendigen Papiere und Dokumente dauerte jedoch einige Zeit, wodurch sie einige Zeit im Iran festsaß.
Im März 2018 kam dann neben ihren Dokumenten auch das Ticket nach Austin in Form eines abgehalfterten Söldnerfreundes von Neal. Der Werwolf nahm sie widerwillig auf Bitten Neals hin mit nach Austin.
Kenntnis über andere Wesen:
Die Hexe weiß, daß es andere Wesen gibt. Hierbei kann sie mit tiefgehendem Wissen über Werwölfe, Vampire aufwarten und eher oberflächlichem Wissen über Manipulatoren. Ihres Wissens nach sind Gestaltwandler nur besondere Unterarten der Werwölfe, die sich anstatt in Wölfe in eine andere Tierart verwandeln können.
Schreibprobe:
Überzeuge uns. Gib uns eine Kostprobe deiner Schreibwut und zaubere uns eine Szene aus deinem Leben. Bitte beachte hierbei die Schreibregeln für das Ingame.
Eleonora folgte ihrem Vater. Der alte Hexenmeister trottete durch den Sand vor ihr her. Er hatte ihr wortlos eine schwere Tasche aufgebürdet und ihr befohlen ihm zu folgen. Wie meistens hatte sie ohne Fragen zu stellen Folge geleistet. Sie waren irgendwo im nirgendwo, südlich ihres Hauses. Die gnadenlose syrische Sonne hatte den kalten und gleichgültigen Strahlen des Mondes vor längerem Platz am Himmel gemacht. Mittlerweile war es sehr kalt geworden, die junge Syrerin stapfte in ihrem weiten Gewand durch den Sand und war froh, daß der rote Stoff nicht nur verlässlich die Sonne abgehalten hatte, sondern auch jetzt sie warm hielt. Die Bewegung und das Gewicht der Tasche taten ihr übriges.
Ihr Blick klebte am Saum des Gewandes ihres Vaters, welcher ohne ein Anzeichen von Müdigkeit weiter durch diese lebensfeindliche Umgebung wanderte.
Irgendwann stoppte dann die Bewegung des Saumes und Eleonora wäre fast einfach weiter gelaufen und mit ihrem Vater zusammengestoßen. Ihr Kopf hatte sich einfach ausgeschaltete gehabt und die Information, daß Alhazred stehen geblieben war, hatte keine Reaktion hervorgerufen. Im letzten Moment hielt sie inne und blickte auf. Ihr begegnete direkt ein kalter und unnachgiebiger Blick aus den tief in ihren Höhlen liegenden Augen ihres Vaters. Das Licht der Sterne und des Mondes machten den Anblick der dunklen Augen in diesem uralt wirkenden Gesicht noch unheimlicher und Ehrfurcht gebietend. Es schien als hätten diese Augen die Entstehung der Welt selbst bezeugt und als hätten Winde die schon seit Äonen verklungen waren dieses Gesicht bereits gepeitscht.
Die junge Sahira wandte den Blick ab, sie konnte den Blick ihres Vaters nicht erwidern, nicht wenn er so war.
So … hart.
Natürlich wusste Abdullah Alhazred das und aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, wie ein leichtes Schmunzeln sich auf seine Lippen legte. Doch es war ein Schmunzeln ohne Freundlichkeit. Es war der Ausdruck des Sieges eines unnachgiebigen Lehrers über seine ungehorsame Schülerin.
Ohne zu sprechen, nahm er die Tasche von ihrer Schulter und wandte sich um. Vor ihnen lag ein Wadi, darin ein Stein, etwa groß genug um als Tisch zu dienen. Ihr Vater stieg die Düne hinab in das Wadi und als sie ihm vorsichtig folgte, erkannte sie mehr Details. Der Stein war definitiv nicht zufällig hier. Er sah aus als wäre er bearbeitet und extra hier abgelegt worden.
Der Hexenmeister entnahm unterschiedliche Utensilien der Tasche und machte sich in der Stille der Wüstennacht an die Arbeit. Diese Stille wurde nun durch einzelne Geräusche unterbrochen, welche jedoch nur die Absolutheit der Stille unterstrichen.
Zunächst war da das Klirren von Glasgefäßen die aneinander schlugen und streiften. Gefolgt vom kratzigen Geräusch von Kreide auf Stein. Der alte Hexenmeister führte jede Bewegung mit Bedacht, aber der gebotenen Geschwindigkeit, aus. Er beförderte Glasgefäße mit unterschiedlichen Flüßigkeiten und Pudern aus der Tasche und begann anschließend mit einer roten Kreide Symbole und Schriftzeichen auf den Stein zu zeichnen. Sie erkannte einzelne Symbole und Worte, jedoch konnte sie keinen wirklichen Sinn dahinter erkennen. Also tat sie was sie gelernt hatte: sie wartete darauf, daß der Hexenmeister ihre Hilfe anfragte.
Das geschah aber erst einige Zeit später. Das Siegel war vollständig, es war ein verwirrendes Muster aus ineinander verflochtenen arabischen Schriftzeichen, welches umgeben war von okkulten Symbolen der arabischen Traditionen.
Abdullah Alhazred wandte sich seiner Tochter zu und mit einer Stimme, die stark und bestimmend klang, dabei aber immer noch den Gedanken an ein uraltes Wesen im Zuhörer wach bleiben ließ, befahl er ihr: “Zieh dich aus und leg dich auf das Siegel.”
Wenige Worte, die aber zugleich mit solcher Bestimmtheit und Nachdruck augesprochen worden waren, daß es keinen Widerspruch für die Sahira gab.
Das Gewand glitt mit ihrem Untergewand in den Sand. Die eisige Nachtluft schnitt in ihre entblößte Haut und sie fröstelte. Doch der kalte Blick des Hexenmeisters ließen sie die eisige Luft vergessen. Es geziemte sich nicht für sie sich von soetwas profanen wie kalter Luft beeinflussen zu lassen, oder das auch noch zu zeigen.
Sie stieg auf den Stein, wobei der Stein unter ihren Füßen scheinbar noch um einiges kälter als die Nachtluft war. Sie hatte sogar eine leichte Wärme erwartet, hatte der Stein doch den ganzen Tag in der erbarmungslosen Wüstensonne gebacken und sollte diese Wärme gespeichert haben. Doch auch das ließ sie nicht den Druck ihres Vaters vergessen. Sie legte sich vorsichtig auf ihren Bauch auf den Stein, wobei sie ihr bestes tat, um die Zeichnungen auf dem Stein nicht zu verwischen. Es gelang ihr besser, als sie zuvor vermutet hätte, aber ein Blick zu ihrem Vater ließ die Freude darüber im Keim ersticken. Alarab Almajnun, wie er auch genannt wurde, war gerade nicht darauf aus das Geschick seiner Tochter zu bewerten. Das hier war ein weiteres seiner Experimente. Meistens nahm er sich selber als Versuchsobjekt, oder probierte es an Tieren aus, doch jetzt war es wieder einmal einer der Tage an dem sie herhalten musste. Sehr wahrscheinlich nicht aus Notwendigkeit, sondern weil sie ihm heute Mittag widersprochen hatte und danach auch noch eines der Glasgefäße aus seinem Labor auf Grund ihrer Unachtsamkeit zu Bruch gegangen war.
Die eisige Kälte des Steines durchdrang sie und sie musste sich dazu zwingen ruhig liegen zu bleiben. Schließlich wäre es viel schlimmer dieses Experiment zu ruinieren, als zu frieren.
In der Zwischenzeit hatte ihr Vater etwas in einer gläsernen Schale zusammengerührt und das Gebräu hielt er ihr nun vor das Gesicht. Ihr Kopf hing leicht über den Rand der Steinplatte hinweg, wodurch ihr nichts anderes übrig blieb, als den Geruch der Flüßigkeit einzuatmen. Es roch nach Blut, Schwefel und eine ganze Reihe an unterschiedlichen Gewürzen und einer süßlichen Note, die ihr nicht bekannt war.
Die faltige Hand des Hexenmeisters hob die Schale an ihre Lippen und innerlich widerstrebend, doch wohlwissend, daß es keinen anderen Weg gab, trank sie aus der Schale.
Der Geschmack des kalten Gebräus war ähnlich seinem Geruch, aber um so viele Potenzen intensiver und es brannte auf ihren Lippen und den ganzen Weg hinab in ihre Eingeweide.
Die Stimme ihres Vaters erklang in einem dunklen und bedrohlich klingenden Gesang. Es war Arabisch, aber als sie versuchte sich auf die Worte zu konzentrieren, schien es ihr als würde sie diese nicht kennen. Sie wusste nicht ob das eine Wirkung des Gebräus war oder eine Magie im Spruchzauber ihres Vaters.
Es schienen Stunden zu vergehen in denen sie nur dem Gesang ihres Vaters lauschte und die Kälte des Steines sich immer tiefer in ihren Leib fraß. Doch dann ergoß sich eine kühle Flüssigkeit über ihren Rücken. Sie erschauerte unwillkürlich und schloß die Augen, als der Sandboden sich zu drehen begann.
Allah, lass mich das durchstehen.
Der stumme Ruf nach Hilfe in ihrem Inneren war die einzige Schwäche, die sie sich erlaubte. Doch es schien als würde sie ein leises Kichern hören. Sie meinte seltsame Gerüche zu riechen und es war als ob kleine Finger über ihre Haut fuhren. Doch als sie sich auf eines dieser Dinge konzentrierte war es verschwunden.
Der Gesang des Hexenmeisters hatte sich inzwischen zu einem wahren Crescendo gesteigert und sie fühlte, daß der Höhepunkt des Rituals kurz bevorstand.
Als würde ihr ein Brenneisen in den Rücken getrieben, verspürte sie Druck und unerträgliche Hitze auf ihrer Haut. Doch zugleich war da kein heißes Metall was sie auf ihrer Haut spürte, nur die Feuchtigkeit von der Flüssigkeit.
Ihre Beherrschung brach in sich zusammen und ein lauter Schrei entfloh ihrer Kehle. Ihre Hände verkrampften sich um den Rand des Steintisches, während ihr Körper sich unter den stetigen Schmerzen wandt. Vergessen war der Versuch die Zeichnungen ihres Vaters intakt zu lassen, hinfort gespült von immer neuen Wellen der Schmerzen.
Tränen liefen unkontrolliert über ihr Gesicht und sie schrie ihren Schmerz in die weite Einsamkeit der Wüste hinaus. Doch die Schmerzen ließen nicht nach. Es war als ob ihre Haut verbrannte und gleichzeitig doch nicht verbrannte. Als würden Linien mit einer groben Klinge in ihren Rücken geritzt werden und zugleich biß die Kälte des Steines noch stärker in ihren Körper.
Ein einziges Wort schnitt nach einer Ewigkeit der Schmerzen, nachdem die Schmerzen die einzig existente Realität für Eleonora geworden waren, durch das alles hindurch und danach stoppten die Schmerzen.
“Qaf!”
Stopp. Der Schmerz war verschwunden und nach einigen Augenblicken entspannte sie ihren Griff um die Steinplatte. Dabei spürte sie Schmerzen in ihren Fingern und merkte, daß ein leichtes Kribbeln an die Stelle der unerträglichen Schmerzen auf ihrem Rücken getreten war. Sie drückte sich in eine sitzende Position hoch, wobei sie im Halbdunkel sah, daß ihre Fingernägel gebrochen waren und die scharfen Kanten des Steins sich in ihre Haut gefressen hatten. Ihr war schwindelig und sie merkte, daß alles wirkte als wären dunkle Schlieren auf ihren Augen. Abdullah Alhazred stand neben ihr und schüttelte den Kopf. Sie hatte ihn schon öfters enttäuscht über den Ausgang eines Experimentes erlebt. Er zeigte seine Enttäuschung nur wenn sie wirklich groß war und jetzt schien sie gigantisch zu sein. Doch sein Blick verriet ihr, daß es nicht ihre Schuld war. Er würde wohl erneut wochenlang über seinen Aufzeichnungen verbringen und darüber vergessen zu essen oder zu trinken. Ihr Atem ging immer noch schwer und sie rieb sich über die Augen. Doch weder die Schlieren vor ihren Augen, noch das Schwindelgefühl wollten verschwinden.
Während der Hexenmeister begann seine Gerätschaften in die Tasche zu räumen, traute sich schließlich die Sahira nach ihrem Rücken zu greifen. Zögerlich bewegte sich ihre geschundene Hand über ihre Seite hin zu ihrem unteren Rücken. Knapp über ihrem Steißbein strich sie über eine Stelle wo sich ungleich weichere Haut befand. Sie schien ein Muster zu bilden, aber sie hatte keine Ahnung was für eines. Doch ihre Berührung ließ ein Brennen und Jucken an der Stelle entstehen.
Sie zuckte zurück und langsam verging das Gefühl. Der alte Hexenmeister hatte mittlerweile seine Sachen gepackt.
“Los, wir müssen zurück.”, kam es von dem alten Mann.
“Ja”, antwortete Eleonora und stand langsam auf. Ihre Beine wackelten und schienen jeden Moment einknicken zu wollen, doch sie straffte sich und setzte einen Fuß vor den anderen bis sie bei ihrer Kleidung angekommen war.
In unendlich langsamen und zugleich immer noch viel zu anstrengenden Bewegungen ging sie in die Hocke und zog sich wieder an.
Die Kleidung half etwas gegen die Kälte und sie wandte sich mit verschränkten Armen ihrem Vater zu. Dieser hatte gerade Wasser über den Stein gegossen, wodurch die ohnehin schon zu großen Teilen zerstörte Zeichnung auch ihr letztes bisschen Lesbarkeit einbüßte.
Doch auch jetzt stellte sie keine Frage, sie folgte lediglich dem alten Mann, als dieser mit der Tasche auf der Schulter in Richtung ihres Hauses losging.
Schließlich hatte er sicherlich seine Gründe, warum er dieses Ritual hatte durchführen müssen. Vermutlich war das trotzdem ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem besseren Verständnis der Welt. Und sie hatte schließlich auch wirklich sich ungebührlich verhalten und Schaden angerichtet. Außerdem schien er ihr vergeben zu haben, schließlich trug er trotz seines Alters die schwere Tasche, damit sie nach dieser Tortur nicht auch noch das durchmachen musste.
Formelles
Ein Hoch auf die Bürokratie!
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Hiba Tawaji
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