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Sarah Waterhouse
#1
Allgemeines
Schönen guten Tag. Die Ausweispapiere, bitte!


Name:
Sarah Waterhouse „Sotpackan“

Wesens- oder Menschenart:
Florakinetikerin

Alter / Geburtsdatum:
25 / 30.01.1992

Aussehen / besondere körperliche Merkmale:

Sarah ist 1.55m groß und somit eher unauffällig. Ihr dunkelbraunes Haar fällt meistens in offenen Naturlocken über ihre Schultern. Sie hat ausdrucksvolle hellbraune Augen, die einen grünlichen Schimmer zeigen, wenn sie ihre Fähigkeiten einsetzt. Man sieht ihr an, daß sie viel Zeit in der Natur verbringt, ihre Haare sind zwar gepflegt, aber nicht wirklich geordnet. Ihr Körper ist drahtig und lässt erahnen, daß sie vielleicht nicht viel Stärke hat, aber dafür ein gutes Maß an Ausdauer.
Ihre linke Schulter wird von einem Tattoo geziert. Es zeigt einige rote Rosen, die über dornenbewehrte Ranken miteinander verbunden sind. Außerdem hat sie einige Brandnarben auf dem Rücken, welche sie jedoch immer geschickt mit ihrer Kleidung verdeckt hält. Generell trägt sie am liebsten Kleidung die ihr Freiheit lässt sich zu bewegen und die gerade im Sommer nicht zu heiß sind. Was in Verbindung mit der Narbe sie öfter vor Entscheidungsschwierigkeiten stellt. Weite Röcke, kurze oder zumindest bequeme und weite Hosen, aber zumindest ein Shirt oder Top, das ihren Rücken komplett bedeckt, sind meistens die Bekleidung ihrer Wahl. Im Winter ist es eher der Pullover als das Shirt und wenn es ganz kalt wird auch gerne ein Mantel mit einem Schal, wobei sie sich hier den Stil ihres Vaters abgeschaut hat, der sehr gerne im Winter lange Mäntel trägt.


Persönlichkeit
Auch, wenn man vielen Leuten den Mangel dieser unterstellt – wir alle haben eine!


Eigenschaften:

Sarah hat eine sehr direkte Natur, welche auch auf ihre eher spärlichen sozialen Kontakte und die sehr naturverbundene Lebensweise zurückzuführen sind. Sie hatte nicht sehr viele Freunde, doch die, welche dennoch etwas mit ihr zu tun haben wollten, hat sie sehr liebgewonnen und sie ist eine sehr aufopferungsvolle Freundin, die nicht nur die eine Meile mit dem anderen geht.
Sie mag es nicht in Hochhäusern zu sein, da sie dort das Gefühl hat, daß das Gebäude gleich zusammenbricht, sie vertraut lieber der Natur als dem Machwerk der Menschen. Sie hat ein gutes Wissen über die Techniken wie das Internet oder auch Computer und Handys im Allgemeinen, doch sie beschäftigt sich mit denen nicht so gerne. Das Internet und das Handy zum Kommunizieren zu nutzen und um mal das eine oder andere zu erfahren ist alles was sie damit verbindet.
Ansonsten hat sie dank ihres Vaters einen gehörigen Respekt vor Staatsbediensteten, auch wenn ihre Mutter immer versucht hat ihr eine gesunde Skepsis zu vermitteln, das Vorbild des Vaters, der immer wieder auch Geschichten aus seiner Zeit in der Armee erzählt hatte, war zu stark. Sie versteht die Liebe ihrer Mutter für Pflanzen und alles was lebt, will jedoch nicht in die Tradition gepresst werden, welche ihre Mutter lebt. Diese Tradition ist für sie zu einschränkend und beinahe asketisch, da für ihre Mutter die Vorteile wie die Aufnahme von Nährstoffen und Energie aus Erde und Sonne nur eine Art letzte Reserve oder Notwendigkeit sind, genauso ist in der Tradition ihrer Mutter kein Platz für ein Ausprobieren oder auch ein einfaches Nutzen der Florakinese, sondern alles muss der Natur oder dem Schutz von Leben dienen, und das im engsten Sinne.
Sie kann es nicht leiden, wenn Menschen Unrecht widerfährt, dieses starke Gerechtigkeitsempfinden hat sie von ihrem Vater, der es ihr in Geschichten und auch gerne durch Bücher vermittelt hat. So kann für sie eine ungerechte Bestrafung (oder auch Benotung) nicht stehenbleiben, genauso wie ein nicht geahndetes Vergehen. Sie versteht hierbei auch nicht, warum so viele Menschen Unrecht begehen. Wenn sie eine Ungerechtigkeit sieht ist es ihr ein Anliegen diese anzugehen, wobei sie auch gerne mal im Affekt eine Situation über- oder unterschätzt und gerne hier den Falschen angeht, oder zu stark auf eine Kleinigkeit reagiert.
Aufgrund der Brandnarben scheut sie öffentliche Bäder und natürlich Kleidung, die ihren Rücken aufdeckt. Auch wenn sie irgendwo weiß, daß es nur Teil eines Unglücks ist, hat sie das Gefühl, daß die Narben sie noch mehr als anders markierten als ihre besonderen Fähigkeiten. Sie hat hier lediglich ihre Eltern und George, die wissen was sie ist.
In Hinsicht auf die Narben wird sie schnell unwirsch oder gar ausfallend.
Sie ist Vegetarierin, was aber eher durch den Lebensstil ihrer Mutter (dem sich ihr Vater angepasst hat), denn wirkliche Überzeugung zu begründen ist. Sie ist am liebsten draußen, was sich vor allem darin äußert, daß sie ihr Möglichstes tut um Zeit im Freien zu verbringen, auch wenn es schon ein Uhr morgens ist und man vielleicht um diese Uhrzeit an weniger behüteten Orten als Lillskog nicht mehr draußen rumlaufen sollte. Sie mag es Geschichten zu hören und auch zu lesen, Filme haben sie erst seit kurzem wirklich in ihren Bann geschlagen, was jedoch stark damit in Konflikt gerät, daß man ein Buch mit nach draußen nehmen konnte, einen Film aber nicht, wodurch sie ein paar Filme gesehen hat, und auch gerne mehr sehen würde, aber einfach alles andere interessanter scheint.



Besondere angeeignete Kenntnisse oder Fähigkeiten:

Sarah hat ein gutes Verständnis von Pflanzen und Kräutern und deren unterschiedlichen Nutzungen, außerdem hat sie einiges Wissen über das Überleben in der Wildnis. Sie hat mit einer guten Ausbildung in der Schule auch fundiertes Wissen über die Welt und Sachen wie das Internet, auch wenn sie das nicht allzu viel nutzt. Außerdem spricht sie Schwedisch, Englisch und ein wenig Deutsch.

Besondere angeborene Kenntnisse oder Fähigkeiten:

Ihre Fähigkeiten zur Pflanzenbeeinflussung sind recht groß, jedoch noch nicht sehr stark ausgebildet, da ihre Mutter ihr zunächst viel mehr allgemeine Grundlagen im Bezug auf die Pflanzenwelt beigebracht hat. Sie kann das Wachstum von Pflanzen leicht beschleunigen und kann Pflanzen zu ihrer Hilfe nutzen, was jedoch eher unwillkürlich in Gefahrensituationen passiert.
Ihre Atemapparat ist so gut ausgebildet, daß sie sogar Rauch für einige Minuten atmen kann, ohne eine Rauchvergiftung zu bekommen, außerdem kann sie Energie aus dem Sonnenlicht ziehen, was sie in Extremsituationen vor dem Verhungern bewahren kann, oder einfach hilft mal zwei Tage nichts zu essen und dennoch recht fit zu sein.
Jedoch braucht sie wie jeder Mensch normale Nahrung, muss jedoch auch deutlich weniger als andere Menschen essen. Dafür trinkt sie beinahe 4 Liter an normalen Tagen. Bekannt ist ihr außerdem, daß ihr Körpergeruch sich so gar nicht mit Parfüm und anderem verträgt, und außerdem sie wenn sie Angst hat, dafür verantwortlich ist, wenn um sie her Menschen einschlafen. (Keine guten Voraussetzungen zum Horrorfilme mit Freunden schauen) Ansonsten ist sie ausdauernd und hat etwas mehr Kraft als man ihrem Körperbau zutrauen würde, aber sicherlich keine übermenschlichen Fähigkeiten.

Lebenslauf


Geboren im schwedischen Lillskog
Ihre Eltern waren der ehemalige schwedische Soldat Erik Karlsson und die Einwanderin und Naturheilpraktikerin Antje Waterhouse.
Aufgewachsen als Einzelkind auf dem Hof der Eltern.
Grundschule und Gymnasium mit letztendlich gutem Abschluss.
Kam dem Wunsch ihrer Mutter nach und ging in die vereinigten Staaten, wo sie eigentlich einen Freund ihrer Mutter treffen sollte, und bei ihm lernen sollte mit ihren Fähigkeiten umzugehen und die Naturverbundenheit ihrer Mutter verstehen sollte.
Sie traf den Freund ihrer Mutter, George Rattle, der sie jedoch zunächst nach Austin schickte, „um Lebenserfahrungen zu machen“. Nun ist sie in Austin und auf der Suche nach einem Job, mit der finanziellen Unterstützung für eine kleine Einzimmerwohnung, welche ihr George besorgt hat.

Vorgeschichte:

Sie wurde in einem kleinen Dorf namens Lillskog in Schweden geboren. Ihre Eltern Erik und Antje führen einen kleinen Hof mit einem Hofladen.
Aufgrund ihrer behüteten Kindheit bestehen ihre Kindheitserfahrungen zum großenteil aus dem Mithelfen am Hof ihrer Eltern, der Unterrichtungen ihrer Eltern in ihren besonderen Fähigkeiten und dem häufigen Wegschleichen in die schwedischen Wälder, wo sie die Unterrichtungen ihrer Mutter über Pflanzen und Kräuter nutzte um möglichst lange von den Pflichten am Hof und den Lektionen ihrer Mutter fern zu bleiben.
Gerade in der Grundschule hatte sie viele Probleme mit den anderen Kindern, da sie anders war und gerade die Kinder aus Lillskog sie ausgrenzten, denn ihre Eltern waren zwar nett und gutmütig, doch auch immer noch die „Einwanderer“ und die seltsame Familie, die fern von den meisten anderen lebten und sich nicht wirklich am Gemeindeleben beteiligten.
In der Grundschule wurde sie zum ersten Mal von ihren Mitschülern mit einem Spitznamen belegt. Sotpackan, der Name hatten einige alteingesessenen ihrer Mutter gegeben und die Kinder hatten diesen nun aufgenommen. Die Rußhexe, da ihre Mutter die Älteren an eine schwedische Legende von der Rußhexe erinnerte, welche mit Pflanzen ungeahnte Dinge vollbringen konnte. Wobei der Ruß Teil eher auf Sarah passte, da sie so viel Zeit im Wald verbrachte und noch dreckiger in der Regel war als ihre Schulkameraden. Dieser Name setzte sich jedoch erst kurz vor vollenden ihrer schulischen Laufbahn im Dorf richtig durch, als es einen Waldbrand im Sommer 2009 gab. Sie war mal wieder im Wald und schwamm in einem ihrer Lieblingsseen, als das Feuer ausbrach. Es war kein großer Waldbrand, doch die Flammen hatten die junge Frau umzingelt, wodurch ihr nur der Ausweg über die Verbindung des Sees mit dem Rest des Seennetzes der Umgebung blieb. Hierbei wurde ihr Rücken von einem brennenden Ast der auf sie fiel stark verbrannt. Sie wurde knapp außerhalb des Brandgebietes von Feuerwehr und freiwilligen Helfern gefunden, die nicht nur über ihr Entkommen sondern besonders über das Fehlen einer Rauchvergiftung verwundert waren. Lediglich wegen der Verbrennung musste sie dennoch ins Krankenhaus. Die Kunde von ihrer Immunität gegen den Rauch, ließen die Alteingesessenen sie von nun an nur noch Sotpackan nennen, da sie jetzt nicht nur ein Außenseiter sondern auch seltsam und anders war. Die Geschichten in der Ortschaft über sie wurden von kleinen Witzeleien schnell zu großen Gerüchten und ganzen Lügengeschichten über ihre Seltsamkeit.
2010 schloß sie das Gymnasium ab und zunächst nahm ihre Mutter sie mehr in die Pflicht auf dem Hof mitzuhelfen. Sie lernte vor allem den Umgang mit den Tieren, Pferde, Ziegen und Hühner. Ihre Mutter wollte sie am liebsten wohlbehütet auf dem Hof behalten, jedoch setzte sich am Ende ihr Vater durch, der wollte, daß sie die Welt kennen lernte und Erfahrungen sammelte. 2011 begann sie dann die Suche nach einem Arbeitsplatz außerhalb des Familienhofes. In der näheren Umgebung fand sie keine Anstellung, was vor allem am Ansehen ihrer Familie in der Umgebung lag. Es dauerte recht lange, bis sie eine Anstellung in einem Floristikgeschäft in Säversta.
Zunächst war sie nur als Hilfskraft angestellt, da sie jedoch wissbegierig war und ein gutes Gespür für Pflanzen hatte, brachte die Inhaberin ihr auch einiges über die Grundlagen hinaus bei.
Während dieser Zeit brachte ihre Mutter ihr nichts mehr über ihre besonderen Fähigkeiten bei, was bei ihr zu viel Frustration führte. Auch wenn sie es immer wieder selber insgeheim ausprobierte, wollte ihr es einfach nicht gelingen über das bereits gelernte hinauszuwachsen.
Die Lehre ihrer Mutter bestand nun noch viel mehr aus der Sicht ihrer Mutter auf diese Fähigkeiten und die Welt. Für sie war es wirklich wie eine Tradition, die sie bereits von ihren Eltern weitergegeben bekommen hatte. Man sollte am besten möglichst nah an der Natur leben, selbst das Hofleben war für ihre Mutter nur ein Kompromiss mit ihrem Vater. Die Fähigkeiten sollten nur dann eingesetzt werden, wenn es um das Wohl der Pflanzen oder das eigene Leben ging. Nicht um Dinge zu erleichtern. Und gerade die Aufnahme von Nährstoffen durch Erde und Sonne, sollte nicht all zu oft geschehen, dem Sarah natürlich in keiner Weise Folge leistet.
Bis 2015 war sie so recht zufrieden mit dem Beruf, aber ziemlich unzufrieden mit ihrer persönlichen Entwicklung. Dadurch kam es immer öfter zu Auseinandersetzungen mit ihrer Mutter, bei denen ihr Vater immer der eher unbeteiligte Dritte war, der manchmal den Mittelsmann zu spielen hatte.
2015 war es dann Sarah nach einer weiteren Unterredung mit ihrer Mutter zu viel, und sie forderte entweder ordentlich von ihrer Mutter unterrichtet zu werden, oder sie würde jemand anderes finden.
Verletzt von diesen offenen Worten, dauerte es einige Tage bis ihre Mutter mit einer Antwort sie auf Arbeit überraschte.
Die Lösung war George Rattle. Ein Florakinetiker aus Texas, den ihre Mutter aus ihrer Jugendzeit kannte. Die Idee kam wohl von ihrem Vater, da dieser George vor Sarahs Geburt einmal kennengelernt hatte und er hin und wieder noch Kontakt zu George hatte, anders als Antje, die George komplett aus den Augen verloren hatte und sich auch nicht wirklich mehr für die Updates von ihrem Mann über George interessiert hatte.
Für Sarah waren die Staaten etwas komplett Neues und in dem Moment war ihr jeder andere außer ihrer Mutter als Lehrer lieber. Im September 2015 waren die Vorbereitungen abgeschlossen und Sarah reiste nach Texas, wo sie von George aufgenommen wurde. Der Mann hatte ein großes Anwesen, war jedoch deutlich enger mit dem Rest der Welt verknüpft, als ihre Eltern. Sie war wirklich überrascht, über seine weltoffene Art, doch auch seine Auffassung des Unterrichts war eine komplett andere als die ihrer Mutter. So dauerte es mehrere Monate in denen er ihr Grundlagen über die Florakinetiker aus seiner Sicht erklärte. Und seiner Sicht nach, sollte man seine Fähigkeiten ausbauen und pflegen, und sie eher als Werkzeug, denn als eine Bürde, zu betrachten.
Doch für George war sie ein behütetes Küken, das viel zu wenig von der Welt verstand, auch wenn sie das anders sah, schließlich war sie lange genug zur Schule gegangen und hatte jetzt mehrere Jahre gearbeitet.
Es dauerte einige Zeit, doch im Januar 2017 erklärte er ihr seinen Plan. Sie sollte für einige Zeit, am besten zwei oder mehr Jahre, in einer großen Stadt leben, und einmal auf sich gestellt die Welt erkunden. Seiner Ansicht nach würde das auch das Verständnis für die eigenen Fähigkeiten vertiefen. Sie suchten schließlich gemeinsam eine Wohnung, die sie nun ab Juni beziehen darf. Und nun ist sie in Austin. Hat eine kleine 1-Zimmerwohnung mit einem Bett, einem Spiegel im Bad, Backofen, Herd und Kühlschrank. Und die Anforderung am besten noch im Jahr 2017 eine Anstellung zu finden, wobei natürlich für das Arbeitsvisa George gesorgt hat.


Kenntnis über andere Wesen:
Sie kennt die einschlägigen Geschichten und Legenden über andere Wesen, weiß aber nur, daß es Menschen wie sie und ihre Mutter gibt, die besonders verbunden mit der Natur sind, von allem anderen hat sie keine Ahnung.

Schreibprobe:

Wasser spritzte auf und ihr drahtiger Körper tauchte in das kühle Wasser des Sees ein, eine wahre Erleichterung nach dem langen Lauf hierher und der großen Hitze der letzten Tage.
Sie tauchte tiefer in die Dunkelheit des Sees, und mit kräftigen Zügen legte sie mehrere Meter zurück. Der Drang ihrer Lungen nach neuer Luft holte sie schließlich ein und mit ruhigen Bewegungen stieg sie wieder auf. Nach wenigen Augenblicken, die ihrer Lunge aber nicht schnell genug vergehen konnten, durchstieß ihr Kopf die Wasseroberfläche. Sie hielt sich mit ruhigen Beinbewegungen über Wasser und wischte sich zunächst das Wasser und die langen braunen Haare aus dem Gesicht.
Sie atmete tief und beinahe gierig die Luft ein, welche geschwängert war mit dem Duft des Waldes und des Wassers. Es schien ihr noch etwas anderes in der Luft zu hängen, doch sie kümmerte sich nicht darum.
Sie ließ sich für einige Zeit auf dem Rücken dahin treiben, der See hatte zwar nur eine schwache Strömung, aber sie war vorhanden. Denn der See war Teil eines ganzen Netzes an Seen. Sie schaute in den blauen Himmel und dachte über die Schule und ihre Freunde nach. Es war nicht mehr lange bis die Sommerferien vorbei waren und sie wieder den halben Tag in stickigen Klassenzimmern sein musste. Auch wenn sie es mochte immer wieder neues über Biologie, andere Länder und selbst Geschichte zu lernen, waren ihr die Klassenräume ein Albtraum. Wusste sie doch wie die meisten über sie dachten. Für die einen war sie das seltsame Mädchen aus dem Wald, und für die anderen die Tochter von der Hexe, wie man oft ihre Mutter nannte. Schließlich war sie eine Frau, die sich auf Pflanzen verstand, einen Hof fern von anderen Menschen hatte und noch einen Mann, der zwar Schwede war, aber doch nicht von hier, da musste sie ja eine Hexe sein. Nichts anderes war für die Leute in diesem kleinen Dörfchen möglich.
Ja, meine Mutter ist schon was besonderes.
Zum Glück hatte sie es heute geschafft sich nicht wieder mehrstündige Monologe über die Art und Weise, wie sie ihr Leben zu führen hatte – nach Ansicht ihrer Mutter – anzuhören. Warum konnte ihre Mutter ihr nicht einfach beibringen wie sie mit ihren Fähigkeiten die Sachen vollbringen konnte, die ihre Mutter konnte? Ihr Vater war nie so engstirnig, er hatte ihr so vieles beigebracht über das Leben in der Wildnis, wie es war ein Soldat zu sein. Mann, er war sogar schon in Afghanistan gewesen, und ihre Mutter redete immer zu von dem Geist der Natur und daß sie Pflichten gegenüber der Natur hätte.
Wütend schlug sie mit der flachen Hand auf die Wasseroberfläche. Das Wasser spritzte ihr prompt selber ins Gesicht, was sie zum Husten brachte und sie kurze Zeit aus dem Gleichgewicht brachte.
Sie fing sich wieder und trieb erneut auf dem See in Richtung des nächsten Abflusses des Sees.
Sie merkte, daß die Hitze und der Lauf hierher sie ausgepowert hatten, und so drehte sie sich um ihre eigene Achse und schwamm langsam auf ein kleines Stück Land, welches durch die lange Hitzeperiode im See aus dem Wasser ragte.
Sie zog sich aus dem Wasser und ließ sich einfach auf den Rücken fallen. Ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig während sie sich auf die Feuchtigkeit und die darin gelösten Nährstoffe im Boden konzentrierte. Es war wie eine kühle Dusche und ein genial gewürztes Essen zugleich, auch wenn das gleichzeitig wohl nicht sehr gut wäre, doch sie wusste auch nicht es wirklich zu beschreiben. Das hatte sie bis jetzt ja auch noch nicht gemusst. Ihre Mutter wusste sicher wie es sich anfühlte und mit ihrem Vater mochte sie nicht darüber reden, es gab genug anderes über das sie reden konnten.
Sie merkte fast nicht mehr wie ihre Lider schwer worden, als die wohlige Dunkelheit des Schlafes sie einhüllte.

Die Dunkelheit begann sich zu lichten, und auch wenn sie wusste, daß es keinen Sinn hatte, versuchte sie am Schlaf festzuhalten und zurück in diese wohlige Dunkelheit zu kriechen, doch nicht nur das unausweichliche Erwachen zog sie in die Helligkeit, sondern auch ein Gefühl der Dringlichkeit. Ihre Mutter hatte sie so oft darin unterwiesen auf ihren Körper zu horchen.
Sie öffnete ihre Augen, streckte und räkelte sich, wobei ihre Füße ins Wasser stießen, was sie vollends erwachen ließ.
Sie stemmte sich mit den Händen halb auf und merkte, daß der Geruch, den sie zuvor wahrgenommen hatte, deutlich stärker geworden war und jetzt wusste sie auch was es war. Ein Geruch wie hundert Lagerfeuer erfüllte die Luft und dicke Rauchschwaden verhüllten den blauen Himmel.
Panik breitete sich in ihr aus und ließ sie aufspringen, wobei fast ihre Füße ausgerutscht wären. Als sie einen halbwegs sicheren Stand hatte, sah sie, daß die nahen Baumreihen teilweise bereits brannten. Dicker Qualm versperrte die Sicht in den Wald und begann auch über den See zu kriechen, wie Arme die nach mehr Nahrung für die Flammen suchten.
Die Panik hüllte sie vollkommen ein und sie hechtete ins Wasser. Das kühle Nass hüllte sie ein, wie ein Schild, doch es war nicht genug um ihre Panik zu befrieden. Mit schnellen und hektischen Zügen schwamm sie durch den See, bis zum Abfluss, auf den sie zuvor noch langsam zugetrieben war.
Eine dicke schwarze Wand hing über dem Wasser und gleichzeitig hörte sie, als wäre sie immer noch unter Wasser, ein Flugzeug. Der Teil von ihr, der noch normal dachte, erkannte es als eines der Löschflugzeuge.
Doch das war ihr im Moment gleich, sie hatte nur das Ziel möglichst weit wegzukommen. Sie durchpflügte das Wasser und schwamm bald mit dem Kopf im Rauch und dem Körper im Wasser. Sie hustete, doch irgendwie schien sie doch noch atmen zu können, auch wenn der Rauch so dicht war. Darauf verschwendete sie aber keine weiteren Gedanken, sondern ließ ihre Arme und Beine sie weiter gen Sicherheit bewegen.
Um sie her war das Krachen und Knacken von brennendem Holz und sie meinte das Fauchen von Flammen zu hören. Ein viel lauteres Krachen ließ sie erschrocken innehalten. Im nächsten Moment traf sie etwas schweres am Rücken und drückte sie unter Wasser. Sie schrie ihren Schmerz in das Wasser, während sie mit ihren Händen den Ast von sich stieß. Sie schwamm noch schneller als zuvor und irgendwann lichtete sich der Qualm und sie war auf einem größeren See. Sie steuerte das Ufer an und krabbelte die letzten Meter bis sie nicht mehr im Wasser war.
Sie berührte mit einer Hand ihren Rücken und Schmerz schoß durch ihren ganzen Rücken. Die gnädige Schwärze der Ohnmacht hüllte sie ein und bewahrte sie davor an Ort und Stelle die Schwere ihrer Verletzung zu erkennen.
In die Schwärze drangen nur noch Rufe und irgendwann eine männliche Stimme: "Eine Verletzte! Wir brauchen sofort einen Sanitäter!"


Formelles
Ein Hoch auf die Bürokratie!


Avatarperson:Elizabeth Jagger

Charakterübernahme?Ja
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