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The Arsenal of Freedom
 “But I think no one can deny that the seed of violence remains within each of us.”
#1
 “But I think no one can deny that the seed of violence remains within each of us.”
- Jean Luc Picard - Star Trek: The Next Generation : Violations


Wie zu erwarten gewesen war, ging alles reibungslos. Die Quds Forces waren nunmal nicht umsonst Eliteeinheiten. Sie genossen ihren Ruf zurecht. Chance hielt sich natürlich mit Kommentaren zurück. Er war zwar immer für einen schnippischen oder auch mal gänzlich unangebrachten Kommentar zu haben, doch momentan waren sie noch nicht mal ordentlich angekommen, da konnte man es erstmal etwas professioneller und vor allem ruhiger angehen. 
Hah, professionel? Kann man das essen, vögeln oder kaputt machen? Machte sich Fortune in bester infanteristischer Manier bemerkbar.
Der Weg führte sie direkt zu ihrer Unterkunft. In so gut wie jeder Streitmacht dieser Welt konnte Chance mittlerweile eine Unterkunft erkennen, wenn er eine vor sich hatte. Genauso war es mit Stabsgebäuden, Waffenkammern und Funktionsgebäuden. Sie verabschiedeten sich wortkarg von ihrem Fahrer. Dieser war vermutlich heilfroh gleich in sein Bett zu können und dann hoffentlich wieder seinen originären Auftrag ab morgen zu erfüllen. Gerade als Offizier waren solche Sonderdienste eine undankbare zusätzliche Belastung. Bei den Mannschaften wäre sowas natürlich ein Goodie gewesen. 
Justin ließ sich direkt nach betreten des Gebäudes zu einem Kommentar hinreißen, den Chance mit einem Lachen bedachte. Er meinte zusätzlich: “Es gibt nichts schlimmeres als irgendwelche verrückten Militärs die sich Prunkbauten hinstellen. Auch wenn es natürlich für den einfachen Hassan auch ziemlich cool wäre, in sowas nächtigen zu dürfen.”
Der Werwolf verabschiedete sich von Justin mit einem: “Gute Nacht und bis morgen dann.”
Er ließ sich etwas Zeit beim Auspacken und verstaute seine Sachen ordentlich, wobei er sich immer wieder die Zeit nahm ein paar Dinge sich zu notieren oder auch mit seinem iranischen Mobiltelefon zu arbeiten. Er war mittlerweile ziemlich tiefenentspannt und freute sich innerlich schon auf den nächsten Morgen. 
Den Geräuschen im Gebäude nach zu urteilen waren sie entweder in einer Art Gästeblock untergebracht und somit so gut wie alleine, oder die iranischen Mitbewohner hatten eine klare Befehlslage. 
Oder die sind auf Übung draußen … gab Fortune zu bedenken.
Klar, obwohl bei dem Stubenstandard hier, ich eher auf einen Gästeblock tippe. Gab Chance zurück.
Der Söldner kannte gerade die Gepflogenheiten der iranischen Truppen recht gut mittlerweile. Da würden keine Mannschaften oder Unteroffiziere in einem solchen Bau untergebracht werden. 
Nachdem er alles verstaut hatte ging er noch kurz duschen, wobei er wohl Justin knapp verpasste. Er fiel ohne Umschweife danach ins Bett.

Am nächsten Morgen wurden sie gegen 8 Uhr lokal geweckt. Es wurde an ihre Türen geklopft, durchaus eindringlich, und dann kam mit starkem iranischen Akzent auf Englisch: “Herr Major Hassam wird sie in einer halben Stunde am Haupteingang treffen. Ich stelle ihnen jeweils eine Grundausstattung vor ihre Stuben!”
Der Mann wartete auf keine Bestätigung, sondern man hörte nur das Geräusch mit dem nacheinander zwei anscheinend schwere Taschen vor ihren Türen auf dem Boden abgestellt wurden. Direkt danach hörte man noch kurz wie Stiefel sich entfernten. 
Chance machte sich schnell fertig und holte sich die Kampftragetasche herein. Diese hatte einen festen Boden und war gut gefüllt. Er ließ seine Tür zum Bad offen und rief zu Justin herüber, während er die Tasche öffnete und durchsah: “Ist wohl schon Zuckerfest. Uniformen, Stiefel, Gefechtshelm, ABC-Schutzmaske, Plate-Carrier, Holster, Rucksack. Damit kann man sich sehen lassen.”
Er schaute kurz auf die Uniform. Dienstgradabzeichen waren darauf bereits angebracht. Zumindest bei Chance waren es die Abzeichen eines Majors der Quds Forces. Augenscheinlich hatte man seinen üblichen Sold in einen Dienstgrad umgewandelt. 



Zeitsprung 04.03.2023


Während der Übung waren auch Soleimani und Justin dazugestoßen. Chance und Zahreddin stellten sich an die rechte Seitenwand des Zielfeldes und beobachteten die beiden anderen bei ihrer Übung.
Er ist nicht schlecht. Hast du … begann Fortune, um jedoch sofort von einem gedanklichen Kopfschütteln des Söldners zum Schweigen gebracht zu werden.
Wir haben noch einen langen Monat vor uns. Gab Chance schließlich zurück.

Kaum war auch Justin mit seiner Übung durch ging es für sie zurück an die 25 Meterlinie, wo Zahreddin und Soleimani ihnen die Aufgabe erteilten, die gleiche Übung mit der Sayyad zu absolvieren. Chance grinste schief als er seine Waffe fertig machte und zwei Magazine aufmunitionierte.

Das Schießtraining verlief in den bereits eingeschliffenen Bahnen für den Rest des Nachmittages. Sie hatten letztendlich keine Munition mehr und packten ihre Sachen zusammen. Bevor es jedoch zum Abendessen ging war erstmal Waffen reinigen an der Reihe. Sie reinigten die Waffen natürlich nicht zu Tode - wie es in den meisten Ausbildungseinheiten der Fall war - eine kurze, aber fachlich korrekte Reinigung und abschließendes Einölen der Rohre und beweglichen Teile waren alles was sie taten.
Die Waffen wanderten zurück in die Waffenkammer und die vier trafen sich nach einem kurzen Zwischenstopp im Wohnblock - den Chance für eine kurze Katzenwäsche (oder eher Hundewäsche) und den Wechsel in eine neue Uniform nutzte - vor der Kantine wieder.

Zeitsprung 10.03.2018 - 18:00 Uhr

Chance hatte den Tag dafür genutzt, Laufen zu gehen, wozu er Justin großzügig eingeladen hatte. Ansonsten war es ein etwas ruhigerer Tag gewesen. Sie hatten die letzte Woche bis zum Mittwoch auf der Schießbahn verbracht und sich weiter mit den Waffen vertraut gemacht. Am Mittwoch, den 07.03.2018, hatten sie einen ganztägigen Orientierungsmarsch rund um die Kaserne durchgeführt. Die gemeinsame - defacto - Schnitzeljagd mit Justin war eine willkommene Abwechslung gewesen, dabei hatten sie sich bereits für eine Langwaffe zum Mitführen entschieden. Zahreddin hatte ihnen erklärt sie könnten jederzeit diese Wahl ändern, empfahl jedoch mit einer Waffe diese Ausbildungsabschnitte bis zum Ende durchzuziehen. Chance hatte sich aufgrund der Herausforderung für die Shaher entschieden - das Gewicht war auch ein gutes Training gewesen.

Das Schießen auf der 350 Meter Schießbahn hatte immer mehr Routine in die beiden amerikanischen Schützen eingeprägt und alle drei Waffen waren zumindest Chance mittlerweile so vertraut wie die meisten Waffen, die er selbst besaß.

Nun stand er in seinem Zimmer und packte seinen Rucksack für den heutigen Abend. Draußen versank gerade die Sonne hinter dem Horizont. Sie sollten heute einen Nachtorientierungsmarsch absolvieren. Die ungefähre Streckenlänge hatte Soleimani mit “um die 50 Kilometer” umschrieben. Was an sich schon eine ordentliche Marschleistung für eine Nacht wäre, aber sicherlich war das die reine Luftlinie und die üblichen Navigationsfehler und Verirrungen waren da noch nicht eingerechnet.

Chance trug die Uniform bereits, hatte sich - gemäß den groben Anweisungen von Soleimani und Zahreddin - die Schutzweste und den Helm bereitgelegt. Seine Waffe - die Shaher - lag bereits auf ihrem Zweibein bereit auf dem Boden. Die Schutzweste war gefüllt mit Magazinen - nur Manövermunition - und allen möglichen Zusatzausstattungen. Er hatte ein wenig Erste-Hilfe Ausrüstung in den Taschen verstaut und zusätzlich ein GPS-Gerät, Kompass und am wichtigsten Zeichen-, sowie Kartenmaterial. Letzteres war lediglich Material, dass sie gestern im Schnellverfahren von existenten Karten abgezeichnet hatten. Ergänzende Hinweise und Wegbeschreibungen würden sie auf dem Marsch selbst finden.
Im Tiefziehholster war die Pistole verstaut, ebenfalls mit Manövermunition geladen.
Zusätzlich lag sein Rucksack bereit. Darin war ein Grundstock an Wechselkleidern - auch zur Witterungsanpassung - sowie Essen und Trinken. Außerdem ein Notfallhandfunkgerät.

Er nickte langsam zu sich selbst und stiefelte dann aus dem Zimmer und klopfte an die Tür von Justin.
“Hey, bist du fertig? In einer halben Stunde geht’s los.”, rief er durch die Tür
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#2
Wie zu erwarten war Chance nicht mehr in der Stimmung große Reden zu schwingen, wobei der Mann sowieso NIE eine sonderlich versierte Quasselstrippe war. Der Pole schätzte meistens, da er für gewöhnlich mehr als Genug Ansprache hatte. Er nickte zustimmend, da auch er bemerkte, dass sein Körper sich langsam auf den Schlaf einstellte. "Hmh." brummelte er zustimmend. "Bis Morgen dann." verabschiedete er sich. Auf der Stube angekommen befasste sich Justin erst einmal damit den Staub des Tages von seinem Körper zu waschen bevor er in seinen Raum zurückkehrte um das Gepäck auszupacken und zu verstauen. Ihm viel besonders die Sauberkeit des Raums bzw. der fehlende Staubgeruch, auf. Entweder die QUDS Forces hatten hier eine Art Hotel am Start oder irgendein Soldat war kurzfristig "umquartiert" worden. 
Justin war schon längst wach als es an seiner Tür klopfte und er darauf hingewiesen wurde, dass seine Ausrüstung nun zur Verfügung stand. "Vielen Dank, ihnen." Rief der Pole. Die Stiefel entfernten sich jedoch bereits, eine Antwort erhielt er ebenfalls nicht. Das war doch kein Benehmen... Er runzelte kurz die Stirn und erhob sich dann um die Ausrüstung zu sichten und für den Tag bereit zu legen. Vor seiner Tür befand sich ein große Tasche in der die Ausrüstungsgegenstände in militärischer Effizienz verstaut worden waren. Davon sollte sich Joe-Anne mal eine Scheibe abschneiden....dann würde er ihre BHs auch nicht mehr neben der Kaffeemaschiene finden - wiederlich sowas!
Chance meldete sich in der tat lautstark zur Wort und zählte auf was er in der Tasche vorfand. "Guten Morgen." grüßte Justin. "In er Tat w´Allah billa!" rief er aus während er die Sachen prüfte und die Stiefel ausprobierte. Sie waren definitiv für jemanden mit weniger grazilen Füßen ausgelegt worden. "Herrlich, genau das Wetter um zwei paar Socken zu tragen." grummelte der Pole. Nun, besser stinkende Füße als Blasen, dachte er sich. 

Zeitsprung 04.03.2018

Nach Beendigung der Pistolenübung kehrte Justin wieder zur 25m Linie zurück um auf weitere Instruktionen zu warten. Die Temperaturen waren mittlerweile schon deutlich angestiegen. Nun ging es zu den Langwaffen, einem der Hauptgründe für Justins Trainingsausflug. Er munitionierte die gewünschten zwei Magazine auf und versuchte sich dabei einen "geheimen Soldatentrick" von Chance abzuschauen - ziemlich erfolglos da es offenbar keine epische "Drachenflamme- Schelladetechnik" gab die man erst nach Jahren von einem graubärtigen Ausbilder beigebracht bekam. Generell trug des Schießtraining dazu bei seine bereits vergessen geglaubt Routine mit Langwaffen  wieder ins Muskelgedächtnis zurückzuholen. Gerade die großen Kaliber der Präzisionsbüchsen waren jedoch nach wie vor ungewohnt. Das schweißgetränkte Reinigen der Waffen nach einem erfolgreichen Tag hatte schon beinahe etwas meditatives und Justin wünschte sich, dass sich sein Studium auch nur ansatzweise zu produktiv anfühlen könnte wie dieser Tag. Er musste schmunzeln, offensichtlich war er wohl doch nicht halb so intelligent wie sich seine Mutter einbildete! Schließlich könnte er sonst ja nicht mit einer derartig stupiden und einfachen Tätigkeit zufrieden sein. Nachdem sie die Waffen verstaut und sich entsprechend Vorzeigbar gemacht hatten ging es in Richtung Kantine um sich ordentlich den Bauch vollzuschlagen. Justin hatte es die iranische Küche bislang durchaus angetan. 

Zeitsprung 10.03.2018 - 18:00

Mittlerweile hatte sich der Pole sehr gut an die rhythmische Monotonie der Ausbildungsstätte gewöhnt. Heute würde das ganze jedoch nicht nach den gewohnten Mustern ablaufen, da ein nächtlicher Orientierungsmarsch geplant war. Konietzko hatte so etwas schon sehr lange nicht mehr gemacht. Die Nachtwanderungen mit seinem Stiefvater waren zwar ähnlich aber bei weitem nicht so beschwerlich gewesen. 50 Kilometer Marsch durch - vermutlich - nicht erschlossenes Gelände  waren auch ohne Marschgepäck schon eine ziemlich Herausforderung. Er grinste zufrieden, er würde gutes Geld dafür bezahlen seine weichgespülten Studienkollegen bei so einem Unterfangen zu beobachten. Ebenso wie Chance hatte er sich für die Shaher als Langwaffe entschieden. Fit genug sollte er dafür sein, auch wenn definitiv ein leichteres Gewehr für die Extraktionsübung wählen würde um beweglicher zu sein. Justin verstaute die aufmunitionierten Ersatzmagazine gerade in den Taschen des Plate Carriers als sich Chance meldete. Der Texaner war offenbar bereits fertig. "Nein, ich bin gerade an der Weste dran, der Rucksack sollte fertig sein." stellte Justin fest während er darüber nachdachte wo der strategisch beste Platz für seine Notfalltaschenlampe war. die gezeichneten Karten befanden sich in einem Zipper-Beutel vor Feuchtigkeit gesichert in einer der oberen Taschen. Justin erwartete zwar keine Flussdurchquerungen, aber man konnte ja nie wissen. Vielleicht mussten sie ja einen Hinweis aus einem schlammigen Tümpel holen - sein Stiefvater hatte da üble Geschichten von Leuten die unterkühlt und mit infizierten Wunden ins Krankenhaus geflogen werden mussten erzählt. Er würde jedenfalls wärmere Kleidung und Wechselsocken mitführen. Nach circa 10 Minuten war auch Justin mit seinen Marschvorbereitungen fertig. Er hatte  seinen Helm bereits aufgesetzt. Schließlich setzte der Pole seinen Helm auf und verließ seine Stube um sich nach dem Texaner umzusehen.
Zei8:00 Uhr
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#3
Wie zu erwarten gewesen war, war er vor dem Magical Girl fertig. Das ließ ihm genug Zeit sich einen Stuhl auf den Flur zu stellen und darauf niederzulassen. Seine Ausrüstung lag neben ihm. Es dauerte aber nicht allzu lang, bis schließlich Justin aus seinem Zimmer kam.
Komplett aufgerödelt und bereit zum Gefecht, Lob und Anerkennung. Kam es von Fortune mit einem Lachen.
Chance unterdrückte das Grinsen nicht und begrüßte seinen Weggefährten: “Schön, schön. Dann können wir uns ja gleich mit unseren beiden Freunden treffen.”

Er stand auf, schob seinen Stuhl zurück in die Stube, schloss ab und warf sich den Trageriemen der Shaher um. Direkt danach zog er seinen Rucksack auf und hängte seinen Helm an eine der Magazintaschen an seiner Weste. Ohne noch etwas zu sagen, wandte er sich in Richtung Treppenhaus. Er ging natürlich davon aus, dass Justin ihm folgen würde.

Als er das Gebäude verlassen hatte, wurden sie bereits von Soleimani erwartet, der an einen Transportlaster gelehnt stand. Zahreddin war jedoch nirgends zu sehen.
Der Iraner begrüßte sie mit einem Kopfnicken und meinte: “Wir können direkt los, einfach hinten rein und ich bringe euch zum Startpunkt!”
Ein Sergeant Major als Kutscher sieht man auch nicht alle Tage … kommentierte Fortune.
Vielleicht will er auch einfach nur mal von seinem Captain weg. Überlegte Chance laut in sich hinein.
Diese Zwillinge von unterschiedlichen Müttern trennen sich doch nie! Antwortete Fortune empört.
Und doch …

Nach außen nickte Chance und antwortete dem Unteroffizier: “Wer rastet der rostet wohl. Lasst uns los. Oder, Justin?”
Die letzten Worte richtete er an den anderen Amerikaner, wobei der Werwolf bereits um das Fahrzeug herumstapfte. Die Heckklappe der mit einer Plane abgedeckten Pritsche war offen und so stieg er unter Nutzung des Hilfstrittes auf die Ladefläche und ging bis an das Fahrerhaus durch, um sich dort auf den Boden zu setzen.

Kaum saßen sie beide drin, schloss Soleimani die Klappe und ließ die Plane herunter. Nach ein wenigen Minuten erwachte schließlich auch der Motor des Lastwagens zum Leben und die ruckelige Fahrt in die Dunkelheit hinein ging los
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#4
Als  Justin seinen Raum verließ wurde er von dem gefechtsbereit auf einem Stuhl sitzenden Chance empfangen. Was wollte der ihm nun damit sagen? War das eine verschrobene Soldatenart seine Dominanz zur Schau zu stellen? Justin runzelte lediglich verwirrt die Augenbrauen als der Söldner seinen Rucksack schulterte und ohne Kommentar seinen Stuhl zurück in die Stube stellte. Der Pole hatte auch keinerlei Idee wie er das Verhalten des anderen kommentieren sollte - nicht im geringsten. "Äh.. ja." antwortete Justin. Die Ausbilder waren vermutlich genau wie Chance überpünktlich. Das musste auch so ein Militärding sein, denn eigentlich war es die Kunst schließlich genau zur richtigen Zeit aufzutauchen. Sie hatten gerade erst das Gebäude verlassen, als Soleimani sie bereits abfing und sich mit ihnen direkt zum Startpunkt aufmachte. Heute würde es also kein opulentes Frühstück geben, stellte Justin mit dem Anflug eines Bedauerns fest. Es schien tatsächlich so als habe er sich schon an diesen monotonen Rhytmus des Kasernendaseins gewöhnt. "Vollkommen richtig - also los." stellte der Pole fest während Chances Miene bereits kurz zuvor wieder einen so leer wirkenden Ausdruck angenommen hatte. Es erschien ihm manchmal so als ob sein Bekannte tiefe innere Dialoge führte - mitten in Gesprächen. Nun, man musste wohl schon ein ziemlich komischer Kauz sein um ohne große Not sein Leben für schnöde Dollaren aufs Spiel zu setzen, wenn man mit fast risikofreier "Vermögensberatung" ein vielfaches eines Söldnergehalts verdienen konnte. Geschickt folgte er Chance auf die Ladefläche des LKWs  der sie zum Beginn ihrer illusteren Nachtwanderung bringen sollte. Wie Chance setzte er sich hin und streckte die Beine aus, die Gelegenheit sich auszuruhen würde sich ihm wohl so bald nicht mehr bieten, weswegen es defintiv angebracht war sie zu nutzen. Justin schloss die Augen und dämmerte quasi sofort weg. Erst als das brummen und rumpeln des LKWs aufhörte erwachte er wieder, rappelte sich auf und rutschte geschickte von der Ladefläche des Militärfahrzeugs. Nur ein Idiot würde mit vollem Marschgepäck auf dem Rücken aus diese Höhe auf einen unbekannten Untergrund springen, wenn ein Gewaltmarsch anstand. Er wartete bis Chance ebenfalls den Wagen verlassen hatte. Vermutlich würde Soleimani direkt weiterfahren um an seinen Dienst zurückzukehren, dennoch blickte sich der Pole um um ggfs. nicht eine kurze Verabschiedung von dem Iraner zu verpassen.
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